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traumaverarbeitung bei den kleinen

Thema: traumaverarbeitung bei den kleinen

hallo, ich habe mich gestern abend mal wieder gefragt, was man machen muss/sollte um dass die kleinen diese kh-traumazeiten usw verarbeiten. niclas hat wahnsinnige angst vor ärzten, wir haben ja nen pariboy daheim...das inhalieren ist auch jedes mal zu beginn ein kraft- und nervenakt. geht ihr mit euren kleinen zu therapien, die dieses frühgeburts- und krankenhaustrauma aufarbeiten? macht ihr da überhaupt etwas gegen? wäre mal an verschiedenen meinungen/ansichten interessiert. viele grüße steffi mit niclas (23+6)

von lara-mari am 30.08.2011, 11:09



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hallo steffi, ich habe nicht das gefühl, dass unser zwerg ein trauma diesbezüglich hat, er hat 6 1/2 wochen im kh gelegen, er kam 34 +5. aber mir macht es sehr zu schaffen obwohl wir schon länger zuhause sind. es war eine schwere zeit, die mir noch sehr in den knochen steckt. man muss es sehr genau beobachten denke ich und wenn die kids sich diesbezüglich auffällig verhalten, sollte man mit dem kia rücksprache halten. sicherlich ist dann eine therapie angebracht. für dich und deinen zwerg alles liebe. nadine

von Stoepsel1078 am 30.08.2011, 13:39



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Felix hat über 3 Monate im Krankenhaus gelegen und etliche Operationen überstanden. Schon mit einem Jahr hat er im Kinderwagen immer den Kopf geschüttelt, wenn ich in die Straße des Kinderarztes eingebogen bin. Bei sämtlichen Ärzten hat er schon im Wartezimmer nur geweint und mich ständig zur Tür gezogen. Das hat mir immer sehr wehgetan, aber irgendwann war es plötzlich weg, da hat er sogar Impfen ohne Weinen über sich ergehen lassen. Es kam dann aber die Phase der üblen Verlassenängste. Jeden Abend beim ins Bett gehen: "Und wo bist du?", "Gehst du auch nicht weg?" Wir haben ihn nie alleine schlafend zu Hause gelassen, er glaubte uns das auch, hat es aber bis zu 10 mal am Abend kontrolliert, ob wir auch wirklich da sind. Eine Therapie, nein das haben wir nicht gemacht. Nur stundenlanges Festhalten, Vertrauen geben, Nähe herstellen. Jetzt ist er 7, gerade in die Schule gekommen und die ganz großen Ängste sind vorbei, er hat Vertrauen gefunden. Hoffen wir... LG Claudia

von Claudia_Felix am 30.08.2011, 15:08



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also bei meinem sohn isses eher das gegenteil... er macht alles super mit bei den ärzetn oder auch wenn er mal wieder ins kkh muss oder beim inhalieren... oder auch bei blutabnahme... die ärzte wundern sich immer... ich weiß nicht ob es was mit trauma zu tun hat... ich glaub manche kinder habens einfach

von lilly83 am 30.08.2011, 17:35



Antwort auf Beitrag von lara-mari

Bei meinem Sohn ist es auch eher so, dass er sehr locker und "geübt" ist im Umgang mit Ärzten. Allerdings sagt mir das nicht, dass er die Intensivzeit komplett hinter sich gelassen hat. Wir waren mal zur Nachuntersuchung des Herzens (er hatte eine Ductus-OP) und der Arzt, der ihn damals schon im Inku untersucht hat hat auch diese Untersuchung durchgefüht. Und es war ein Drama. So kannte ich mein Kind beim Arzt gar nicht. Er hatte richtige Panik und wollte sich nicht anfassen lassen. Dann hatte er mal eine Lungenentzündung und es musste Sekret abgesaugt werden (was auf der ITS oft gemacht werden musste wenn der Tubus dicht war). Die waren mit dem Saugschlauch noch nicht an ihm dran, es gab nur dieses schnorchelnde Geräusch und schon geriet er in Panik. Seine Reaktion auf solche Reize hat sich verbessert nachdem wir bei einer Heilpraktikerin waren und da so einiges an "Altlasten" (medikamententechnisch) aus dem Körper haben ausleiten lassen, aber das mit der Kerzkontrolle war danach, also "weg" ist noch lang nicht alles.... Ich kann mir aber auch vorstellen, dass so einiges beim Kind sich bessert wenn die Mama bzw die Eltern das Thema für sich aufarbeiten. Man überträgt so unheimlich viel aufs Kind, sicher auch sowas. Alles Gute LG Saskia

von saskia8580 am 30.08.2011, 19:27



Antwort auf Beitrag von lara-mari

Meiner Tochter habe ich es Anfangs auch nicht angemerkt aber je älter ich wurde desto mehr wurde mir bewusst und es hat sich auch gezeigt, dass sie wahnsinnge Verlustängste hatte und immer alles perfekt machen wollte damit ihr ja nichts mehr passiert. Sie ist in keine Turnstunde gegangen ohne mich obwohl alle anderen in ihrem Alter ohne Eltern dort waren, sie wollte ohne mich nicht zu Freundinnen wenn ich da blieb zum Kaffee war alles bestens. Das ging dann soweit das wenn ich dochmal weg bin sie angefangen hat sich zu übergeben vor Panik. Mit 5 Jahren habe ich mich dann zu Spieletherapie bei einer Kinderpsychologin entschlossen. Das hat ihr super viel geholfen und sie ist locker und entspannt in die Schulzeit gestartet das war mir wichtig das sie nicht als Heulsuse oder so abgestempelt wird in der Schule. Kann ich nur empfehlen, die kleinen bekommen doch immer mehr mit als wir denken.

von Verona am 31.08.2011, 10:13



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Hallo Meine Frühchen sind nun auch bald Schulkinder und ich frage mich immer noch, wieviel von ihrem jetzigen Verhalten auf das Frühchen-KH-Trauma wohl zurückzuführen ist. Ganz wichtig bei uns ist/war die ganze Kleinkindzeit über und später auch noch viel Körperkontakt, umarmen, streicheln, massieren, ganz für die Kinder da sein (richtig in die Augen schauen... auf ihre Bedürfnisse eingehen), Regelmäßigkeiten, Lieder und Rhythmen vermitteln Geborgenheit... All das, auch wenn es nicht eingefordert wird. Meine Tochter hat im KH bereits resigniert und wenig geweint, keine Liebe eingefordert, aber gerade sie braucht(e) es... Wir haben damals, als sie 1,5 Jahre alt war, Craniosakraltherapie verschrieben bekommen, hat ihr sehr gut bekommen.

Mitglied inaktiv - 01.09.2011, 16:24



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Hi, mein Sohn lag ja mehr als 6 Monate im Krankenhaus (25+6.SSW) und hat sich immer äußerst tapfer angestellt. Aber ja, abends wenn er schlafen soll möchte er immer, dass ich seine Hand halte usw. Leider findet man wenig Therapeuten die sich mit so frühen Traumen auskennen bzw. nehmen viele Leute mich diesbezüglich auch nicht ernst. Ein Trauma ist es nach wie vor auch für mich, dann erst recht für meinen Sohn. Alles Gute für Euch

von Jalal am 01.09.2011, 21:45