Hallo liebes Still-Team,
kaum ist das eine "Problem" abgestellt (wunde Brustwarze linke Seite - vielen Dank noch für die Antwort!) taucht das nächste auf. Unsere Maus (fast 6 Wochen alt) hatte eigentlich meine rechte Seite als Lieblingsseite. Nun ist es seit drei Tagen so, dass das stillen jedesmal ein Kampf wird, da sie an der Brust rumzappelt, die Brustwarze aufnimmt, ausspuckt, schreit und das ganze von vorne. Anfangs dachten wir an Saugverwirrung, da wir vor einigen Tagen mit dem Schnuller angefangen hatten.
Meine erste Konsequenz war, dass wir seit vorgestern Abend den Schnuller wieder weglassen, allerdings glaube ich fast, dass das gar nicht mehr das Problem war, denn beim trinken läuft ihr die Milch aus dem Mund raus, so als ob einfach zu viel Milch kommt.
Nach ein paar Minuten "Kampf" gibt sich das wieder und sie kann normal weiter trinken. An der linken Seite haben wir weniger das Problem, auch wenn ich es nicht ganz ausschließen kann.
Gibt es eine Lösung für unser Problem. Sie hat Hunger und kann zunächst nicht richtig trinken. Klar das sie dann gefrustet ist und weint. Das würde ich ihr gerne ersparen bzw. erleichtern...
Vielen Dank schon mal!
von
Thiara82
am 13.09.2017, 09:32
Antwort auf:
Zu starker Milcheinschuss?
Liebe Thiara82,
den Schnuller würde ich vorsichtshalber erst einmal wieder verbannen.
Beobachte die Stillmahlzeit einmal ganz genau. Hat deine Kleine nach dem
Einsetzen des Milchspendereflexes Probleme mit dem Schlucken nachzukommen
bzw. verschluckt sie sich sehr leicht? Schießt die Milch regelrecht aus deiner Brust
heraus? Fließt Milch aus dem Mundwinkel deines Babys? All dies sind Anzeichen für
einen sehr starken Milchspendereflex. Es kommt vor, dass der Milchspendereflex so
stark ist, dass das Kind nicht damit zurecht kommt.
Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu
nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der
Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas
nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten,
dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem
Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten
mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem
bequemen Sessel sitzend, zurück.
Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind:
die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der
gestauten Milch
Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten
vergrößerst verschlimmert sich das
Problem noch weiter.
nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was
üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein
Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male
dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite
wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du
gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu
sehr anzuregen.
das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark
saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt,
ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.
verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen)
das Baby oft aufstoßen lassen.
den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt
sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit
Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird.
Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter, wenn nicht, melde dich wieder und sprich dann auch einmal mit dem Arzt.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 13.09.2017
Antwort auf:
Zu starker Milcheinschuss?
Hallo Biggi,
vielen Dank für deine schnelle Antwort!
Den Schnuller hatten wir schon sofort weggelassen, als ich ein anderes Trinkverhalten festgestellt hatte.
Es ist in der Tat so, dass ihr die Milch am Mundwinkel herauslief und sie sich auch öfter mal verschluckt hat. Ich stille jetzt also seit gestern bergauf und siehe da, es funktioniert sehr gut. Die Maus wesentlich entspannter.
Also vielen Dank nochmal!!!
von
Thiara82
am 14.09.2017, 13:47