Hallo,
es ist toll, dass es dieses Forum gibt!
Meine kleine Maus ist jetzt 10 Monate alt. Sie isst mittlerweile bei den Familienmahlzeiten ungewürztes mit und möchte dennoch häufig an die Brust. Häufig sogar noch alle 2 Stunden. Manchmal auch direkt nach den Mahlzeiten. Zusätzlich stille ich sie zum einschlafen. Obwohl sie krabbelt und sich sehr viel bewegt ist sie sehr proper. Jetzt frage ich mich, ob ich die Stillmahlzeiten reduzieren müsste. Vom Gefühl her tut es ihr aber so gut und ich möchte ihr das eigentlich nicht nehmen.
Über Tipps bin ich dankbar.
Viele Grüße
bina
von
bina
am 16.01.2017, 10:51
Antwort auf:
zu dick durch Stillen und Beikost
Liebe bina,
im ganzen ersten Jahr sollte Milch die Hauptnahrungsquelle eines Babys sein.
Du machst also absolut nichts verkehrt.
Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein.
Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.
Mach dir keinen Stress, dein Baby braucht noch gar nicht so viel Beikost und Du kannst dir Zeit lassen und weiterhin nach Bedarf stillen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 16.01.2017