Hallo,
wir haben folgendes Problem.
Meine kleine wurde leider per KS geboren. Die Milch kam erst am dritten Tag. Zeitgleich mussten wir ihr schon die Flasche geben da sie starke Gelbsucht hatte. Die ersten 5 Tage nach der Geburt haben wir sie immer wieder angelegt. Aber sie hatte Probleme sich fest zu saugen.
Tag 6 musste sie unter der blauen Lampe verbringen und wir haben sie dann auch nicht mehr angelegt.
Tag7 nach der Geburt konnten wir nachhause. Ich wurde mit dem Rat weggeschickt mir eine Wage zu kaufen und sie vor und nach dem essen zu wiegen. Und ein Pumprezept hab ich auch bekommen. hab während der ganzten Zeit im KH alle 3 Stunden gepumpt nachdem ich sie angelegt hatte und ihr ein Fläschen gegeben habe.
Das war alles sehr stressig und von anfänglichen 60ml (beide seiten), ging die Milch schon im KH auf nur 30-40ml zurück.
Zuhause angekommen hat mir meine Hebamme geraten ich soll sie nicht Wiegen und das Pumpen erstmal weg lassen.
Da hatte sie auch keine Saugprobleme mehr, allerdings ist sie immer wieder eingeschlafen so das uns das stillen + zufüttern immer bis zu zwei Stunden zeit gekostet hat. Haben dann oft auch Wechselstillen gemacht.
Heute ist sie 10 Wochen alt und wir sind immernoch am zufüttern weil die Milch nicht reicht. Mitlerweile sind es nur noch 100-250ml die wir Pre HA zufüttern.
Sie hat eigentlich keine Saugprobleme mehr. Sie saugt sich gut ohne Hüttchen fest, lässt dann nach na weile los sobald die milch nicht mehr so schnell fließt und dann trinkt sie nochmal mit Stillhüttchen.
Ich hab dennoch manchmal das gefühl es kommt noch Milch wenn sie saugt aber nicht mehr genug für sie damit sie konstant saugt.
Zur unterstützung der Milchbildung trinke ich Stilltee, nutze Milchbildungsöl von Weleda, Urtica D6 Kügelchen und ab und an Alkoholfreien Sekt.
Tagsüber stille ich sie alle 2-3 Stunden, wenn sie nachm stillen noch hunger hat bekommt sie ihr Fläschen Pre Nahrung.
Nachts stille ich sie 2-3 mal.
Gibt es denn noch etwas das ich tun kann um von der Pre Nahrung komplett los zu kommen ?
von
Ileana
am 23.04.2015, 16:12
Antwort auf:
Wie schaffe ich es endlich voll zu stillen ?
Liebe Ileana,
da Du ja bereits zusätzliche Nahrung gibst, sollte diese nur langsam wieder reduziert werden. Ich werde dir jetzt allgemeine Tipps geben, wie Du deine Milchmenge steigern kannst. Hab ein wenig Mut und Geduld und Du wirst sehen, dass auch ihr beide zum vollen Stillen kommen könnt.
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen.
Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden
Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör“ stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen).
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen.
Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden.
Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, ihr eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deiner Maus geben.
Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird sie ganz sicher einen Schub machen, und womöglich bessert sich dann auch ihr Appetit!!
Probier es mal aus!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.04.2015
Antwort auf:
Wie schaffe ich es endlich voll zu stillen ?
die kurze Fassung: wenn sie nach dem Stillen noch Hunger hat, gib ihr vielleicht nicht pre, sondern stille nochmal ;-). Oder nach einer halben Stunde oder Stunde. Es braucht keinen Mindestabstand von 2-3 h beim Stillen. Clusterfeeding ist z.B. bei Wachstumsschüben völlig normal... und viel fütterst Du ja ohnehin nicht mehr zu, kannst natürlich auch schrittweise reduzieren.
von
zweizwerge
am 24.04.2015, 14:48
Antwort auf:
Wie schaffe ich es endlich voll zu stillen ?
Danke für die Antworten ;)
Morgens mach ich es eigentlich immer so das ich sie so oft und häufig anlege wwie sie will. Nachts gibts ja eh kein Fläschchen und morgens braucht sie meistens auch keins.
Wir stehen morgens um ca. 7 Uhr auf und dann still ich sie. Ca. 2,5-3 Stunden später hat sie wieder hunger. Dann still ich sie wieder.
Ca. 1 Stunde später hat sie wieder hunger. Dann still ich sie, dann reicht aber die Milch meist nicht mehr und sie schreit sobald keine Milch mehr kommt. Nur dann bekommt sie ein fläschen.
Solange sie ohne aus kommt geb ich ihr auch nix. Meistens erbricht sie nach dem fläschen auch noch einiges. Im endeffekt bleibt wahrscheinlich weniger als die 100-250ml (in 24 stunden) im Baby.
von
Ileana
am 26.04.2015, 11:30