Hallo, seid ca. einer Woche klappt bei mir das Stillen nicht mehr so gut.
Wenn mein Sohn trinkt dann lässt er meine Brust sehr häufig los, windet sich sehr viel und weint mitunter. Also es ist kein stillen in dem Sinn, denn danach ist er meist leider munterer als vorher. Es hilft dann manchmal ihn ein Bäuerchen machen zu lassen, aber nicht immer. Und mir ist aufgefallen, wenn er die Brust loslässt "schießt" die Milch aus meiner Brust und häufig habe ich einen nassen Fleck nach dem Stillen auf meinem Shirt oder auf dem Bettlacken. Nachts schläft mein Sohn auch sehr gut. Also er trinkt ca 8Uhr das letzte mal und dann erst wieder so gg 2-3Uhr. An sich ist das sehr schön, aber für meine Brust eher nicht so, da ich dann nicht mehr schlafen kann da meine Brüste extrem voll sind und schmerzen. Manchmal habe ich auch schon versucht die Brust etwas auszustreichen, das hilft dann kurzzeitig aber auch nicht richtig, die Brust schmerzt weiter und ist hart. Zudem trinkt er Nachts auch nicht so viel, also wird eine Brust noch nicht mal richtig leer. So zieht sich das dann durch den Tag, wobei es am Tag nicht ganz so schlimm ist da er da ja öfter trinkt.
Ach, was ich vielleicht noch erzählen sollte, wenn ich stille geht das momentan meist sehr schnell, es kommt ja auch viel Milch. Wir brauchen meist nicht länger als 10min. Und ich habe seid gestern angefangen ihm pro Mahlzeit nur noch eine Brust zu geben und das dann für 6h und erst dann wechsle ich die Brust. In der Hoffnung es wird weniger. Er schafft es auch nicht eine Brust in einer Mahlzeit komplett leer zu trinken. Wir stillen momentan so alle 2h. Wobei das sehr stark variiert. Jetzt z.B. schläft er nun schon fast 3h. Und mein Kind nimmt seid seiner Geburt bzw. seid dem wir aus dem KH raus sind sehr gut zu. Er ist mit ca 3300g aus dem Krankenhaus raus und er wiegt heute gut 5,8kg (heute ist er 7Wochen und 4Tage alt). Er spuckt auch sehr viel nach den Mahlzeiten. Mitunter auch noch eine Stunde danach bzw. hab ich oft das Gefühl ihm kommt die Milch wieder hoch da er dann schluckt und irgendwie "kaut".
Nun wollte ich fragen ob sie mir einen Rat geben könnte wie uns das Stillen wieder Spass macht, denn momentan habe ich durch die permanent schmerzende Brust keinen Spaß daran und mein Baby macht mir dabei auch keinen glücklichen Eindruck. Er schreit auch untertags wieder mehr.
LG Lotta
von
Lotta0815
am 22.09.2014, 13:19
Antwort auf:
Wie reduziere ich meine Milchmenge?
Liebe Lotta,
es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex.
Falls Ihr Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen.
Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel?
Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so.
Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück.
Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind:
erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter.
bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade so viel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen.
stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.
versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.)
lassen Sie das Baby oft aufstoßen.
vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird.
Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert.
In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bei zuviel Milch kann es hilfreich sein, das Stillen auf immer nur eine Brust pro Stillmahlzeit zu beschränken und die andere Seite dann nur so weit vorsichtig auszustreichen bzw. abzupumpen, bis die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Anschließend kann dann auch noch gekühlt werden. Dieses vorsichtige und maßvolle Entleeren der Brust mit anschließendem Kühlen kann immer dann durchgeführt werden, wenn die Brust übervoll wird und das Kind nicht trinken kann.
Homöopathische und naturheilkundliche Mittel (wie der Pfefferminz oder auch Salbeitee) können unterstützend eingesetzt werden. Allerdings sollte der Einsatz dieser Mittel mit einer entsprechend ausgebildeten Ärztin/Arzt oder Hebamme abgesprochen werden.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.09.2014