Hallo,
mein Sohn ist 4 Monate alt und ich stille voll.
Mittlerweile geht das stillen nach Bedarf eigentlich reibungslos.....er fängt an zu saugen und kurze zeit später fließt die Milch. Am Anfang wusste ich gar nicht wohin mit der Milch, so viel hatte ich aber das nimmt ja mit der zeit ab wenn sich angebot und nachfrage reguliert haben.
Dennoch bin ich zwischendurch immer wieder vereinzelt unsicher ob meinem lütten die milch reicht. er hatte schon mal Phasen da hat er, wenn ich ihn zb 22 Uhr das letzte mal gestillt habe, bis morgens um 6 durch geschlafen.
jetzt seit ca 1 1/2 wochen kommt er gerade nachts oft.....da hält er keine 3 stunden durch und kommt schon wieder...wird wach und quengelig und schläft dann beim stillen erst wieder ein.
Am Tag hält er auch mal fast 6 stunden durch aber eigentlich still ich ihn auch im 3-4 stunden takt.
ich hoffe das das alles im gesunden und normalem rahmen ist??? das es halt mal solche und solche phasen gibt was das trinken angeht.
vielleicht hat er ja gerade auch einen Schub usw.
Und wenn er trinkt zieht er sich auch immer wider von der brust ab, wider ran wieder ab als würde er "fang die brustwarze" spielen :))) und er zieht seinen kopf nach hinten weg??
Sagt das was aus ob Muttermilch ausreicht oder nicht??
Möchte eigentlich bis zum 6 Monat ausschließlich stillen.
von
Christin1
am 30.03.2015, 09:50
Antwort auf:
Wie merke ich das meinem baby die Milch nicht reicht??
Liebe Christin1,
als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder acht Monaten.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Ein Baby muss
eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt
erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher
Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in
Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit!
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst.
Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst.
Für das von dir beschriebene Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf’s Raten angewiesen.
Eine Möglichkeit ist die, dass der Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist.
Bekommt dein Sohn einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen.
Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht.
Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, „langweilige“, eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen.
Am besten wendest Du dich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprichst deine Situation in aller Ruhe mit ihr.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.03.2015