Guten Morgen!
Bitte um Hilfe! Mein Sohn ist jetzt 2 1/2 Monate alt und wird nach 2 Monaten Vollstillen seit 2 Wochen von mir zwiemilchernährt, da er nicht mehr so richtig trinken wollte. Hab ihn lange zum stillen "genötigt", ihn sehr oft angelegt und ihm lieb zugeredet, aber er hat nur mehr geschrien. Als ich ihm dann das erste Fläsche gegeben habe, hat er es in einem Zug ausgetrunken und anschließend 4,5 Std. durch geschlafen. Er ist auch viel besser gelaunt und putzmunter geworden. Da wusste ich, dass es die richtige Entscheidung war. Ich gebe ihm jetzt ca. 3 Fläschen fertige Pre-Milch-Nahrung und ca. 2-3 Fläschen abgepumte Muttermilch im Wechsel. Funktioniert ganz gut. Komischerweise trinkt er nachts, wenn er schon geschafen hatte sehr gerne bei der Brust.
Meine zwei Fragen: Warum klappt stillen an der Brust nur nachts? Wie kann ich wieder auf Vollstillen umstellen oder soll ich es bleiben lassen? Möchte ihm die gute Muttermilch auf keinen Fall verwehren.
Danke im Voraus!
Glg
von
MamavonErik
am 16.11.2015, 06:54
Antwort auf:
Wie komme ich wieder zum Vollzeitstillen zurück?
Liebe MamavonErik,
dein Kind ist saugverwirrt und kann nur nur im Halbschlaf korrekt und effektiv trinken.
Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen.
Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher.
Du kannst natürlich auch weiterhin Milch abpumpen und diese mit der Flasche geben.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 16.11.2015