Hallo,
ich beschäftige mich seit kurzem mit dem Abstillen, da ich bald wieder
arbeiten werde (Betreuung dann durch Papa und Oma)
Mein 10 Monate alter Sohn wird morgens nach dem Aufstehen gestillt,
bekommt dann ca. 1-1 1/2 Stunden später einen Getreide-Obst-Brei.
Zum Mittagessen ein Menü, nachmittags einen Getreide-Obst-Brei und abends seinen Milchbrei.
Kurz vor dem Einschlafen wird er nochmal gestillt.
Nun ist es auch manchmal so,dass er nachts nochmal wach wird um kurz an der Brust zu trinken.
Nun frage ich mich,ob ich beruflich bedingt, auf Pulvermilch umstellen kann und ob es sinnvoll ist, damit er seine Milch weiterhin bekommt?
Und ob es evtl.ausreicht, ihm in der Nacht ein wenig Wasser anzubieten, wenn er wach wird, weil er nicht sehr lange trinkt?
Ich bin über Ratschläge sehr dankbar, da ich immer verschiedenes gesagt bekomme
von
Sonne1987
am 29.11.2016, 22:11
Antwort auf:
Welche Milch bei 10 Monate altem Baby
Liebe Sonne198,
im ersten Lebensjahr ist Milch die Hauptnahrungsquelle und Du kannst deinem Baby ruhig noch eine Flasche anbieten.
Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung.
Wenn Du dir die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschaust, dann kannst Du sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden.
Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind.
Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
Pre, 1 oder 2 – was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung
von Denise Both, IBCLC
Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten:
• Säuglingsanfangsnahrung
• Folgenahrung
• Antigen Reduzierte Nahrung
Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen.
Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden.
"1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden.
Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch.
Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden.
Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).
von
Biggi Welter
am 30.11.2016
Antwort auf:
Welche Milch bei 10 Monate altem Baby
Guten Morgen,
ich danke für die super schnelle Antwort.
Ist es denn in Ordnung, wenn ich meinem Sohn dann morgens und vor dem Einschlafen eine Milchflasche gebe? Er bekommt abends auch noch seinen Milchbrei.
Nachts kommt es dann auch noch manchmal vor, dass er wach wird.
Soll ich es dann mit einem Schluck Wasser versuchen, oder auch eine Milchflasche? Nicht das es zuviel wird an Milch.
von
Sonne1987
am 30.11.2016, 07:15
Antwort auf:
Welche Milch bei 10 Monate altem Baby
Liebe Sonne198,
Pre-Milch kann nach bedarf gegeben werden, dein Kind kann trinken, so viel es mag.
Du kannst aber sicherlich auch versuchen, deinem Kind Wasser anzubieten, vielleicht kappt es :-).
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.11.2016