Frage: Was kann ich tun

Hallo Ich weiß nicht genau wie ich es formulieren soll. Ich habe im März mein 3tes Kind bekommen. Ich wollte von Anfang an Stillen. Was aber nicht wirklich geklappt hat. Die kleine hat nicht richtig an der Brust genuckelt. Und bis die erste Milch dann endlich mal kam waren meine brustwarzen arg in mitleidenschaft gezogen. Ich habe dann mit stillhütchen versucht weiter zu stillen hatte aber nie das Gefühl das sie genug Milch bekommt. Egal welche stillposition, es war immer mehr Milch an mir oder dem Bett als im Baby. Daraufhin habe ich beschlossen abzupumpen und ihr die Milch mit dem fläschchen zu geben. Leider hatte ich nicht sehr viel Milch...So um die 300 ml am tag das ich dann angefangen habe prenahrung zuzufüttern. Ich muss auch dazu sagen das ich nie die erwünschte ruhe zum abpumpen hatte/habe. Mit 2 weiteren Kindern dem Haushalt und einem Mann der 12 Stunden täglich Arbeitet findet sich nicht die erforderliche zeit. So kam es das die kleine mehr pre als mumi bekommen hat. Nun ist die kleine 8 Wochen alt und ich pumpe immer noch ab. Bekomme aber nur noch um die 200 ml raus. Nun zur Frage. Soll ich aufhören mit dem abpumen? Oder lohnt sich der Stress weiterhin? Mich macht der Gedanke ihr keine mumi mehr geben zu können (auch wenns nur paar ml sind) wahnsinnig traurig. Auch habe ich das Gefühl versagt zu haben. Oder kann ich irgendwie die mumiproduktion wieder steigern das die kleine ausschließlich mumi bekommt? Ich weiß nicht wie ich mich entscheiden soll. Oder die Zeit und ruhe finden öfter abzupumpen. Durch dieses heckmeck und dem Druck immer wieder abzupumpen bin ich auch wahnsinnig gestresst. Was kann ich tun? LG Aguna

von Aguna am 19.04.2016, 11:48



Antwort auf: Was kann ich tun

Liebe Aguna, du hast ganz sicher noch eine Chance, aber ja, Geduld wirst du benötigen! Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Da du nicht schreibst, WANN du abgestillt hattest, kann ich diesen Faktor nicht beurteilen, aber es klingt nicht so, als wäre es schon Wochen her. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Hör in dich hinein und wäge ab, ob Du bereit bist und wenn es die zu viel ist, dann ist auch das völlig in Ordnung. Du hast deinem Kind den bestmöglichen Start ins Leben geschenkt und hast viel gekämpft um Eure Stillbeziehung und wenn es jetzt nur noch Stress bedeutet, dann ist es dein gutes Recht, es zu beenden. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 19.04.2016