warum nimmt mein Baby die Flasche nicht?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: warum nimmt mein Baby die Flasche nicht?

Hallo, meine Tochter, 3 Monate alt, nimmt seit Geburt keinen Schnuller und keine Flasche (die ersten zwei Tagen in der Klinik habe ich ihr Zusatzmilch und da hat sie die Flasche genommen). Unsere KÄ hat gesagt, die kleine soll Zusatzmilch bekommen aber es ist unmöglich ihr die Flasche zu geben. Der Vater hat es auch versucht, sehr schnell aber aufgegeben. Was soll ich machen? Abgesehen vom Abstillen, würde ich abpumpen, damit ich auch eine Pause haben kann. Nächste Woche sind wir bei meiner Mutter und die Hebamme hat gemeint, ich soll abpumpen und gehen und wenn sie richtig Hunger hat dann lässt sie sich von meiner Mutter mit der Flache füttern. Ist es aber so? ich freue mich auf Ihre Antwort Danke.

von emi am 13.01.2015, 22:09



Antwort auf: warum nimmt mein Baby die Flasche nicht?

Liebe Emi, zunächst einmal ist es so, dass es GUT ist, wenn die Kleinen Schnuller und/oder Flasche ablehnen, denn die Saug-/ und Trinktechniken sind sehr unterschiedlich und es kann dazu führen, dass das korrekte Trinken an der Brust nicht mehr klappt. Dann ist die Frage, warum du Zusatzmilch geben sollst. Hat sie nicht gut zugenommen? Dann helfen dir vielleicht diese Empfehlungen weiter: In Absprache mit dem Kinderarzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre es der erste Schritt, festzustellen, wodurch die geringe Gewichtszunahme verursacht wurde und ob es notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen oder ob zunächst noch abgewartet werden kann mit der zusätzlichen Nahrung und die Mutter mit geeigneten Maßnahmen ihre Milchproduktion ankurbeln kann. Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst nochmals mit dem Kinderarzt (oder holst die Meinung eines zweiten Kinderarztes ein), ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht. Vielleicht kannst du also nochmal bei der KiÄ anrufen und nachfragen, ob Eile geboten ist mit dem Zufüttern, oder ob du es zunächst noch nach dem Empfehlungen von La Leche Liga probieren kannst. Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Diese Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör“ stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Vielleicht funktioniert das wirklich besser als dein Kind zur Flasche zu zwingen, was unserer Erfahrung nach meist eher schlecht funktioniert, und "Nebenwirkungen" hat (unausgeglichenes, verunsichertes, sehr anhängliches Kind). Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 14.01.2015



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