Warum erbricht sich das Baby beim Trinken ohne Stillhütchen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Warum erbricht sich das Baby beim Trinken ohne Stillhütchen?

Sehr geehrte Frau Welter , sehr geehrte Frau Wrede, mein Sohn ist nun 7 Wochen alt und bisher habe ich ihn mit Stillhütchen voll gestillt. Seit gestern klappt es auch ohne das Stillhütchen - die Umstellung hat er sehr schnell bewältigt -, jedoch spuckt er so immer eine größere Menge Milch nach ca 1 Minute saugen. Heute Morgen hat er nach dem Stillen sogar die ganze Mahlzeit erbrochen. Ich frage mich, ob er zu viel Luft schluckt, wobei er mir korrekt angelegt zu sein scheint, da das Saugen schmerzfrei ist, oder ob er zu viel Milch in kurzer Zeit trinkt ohne Stillhütchen. Oder könnte dies auch mit seinem Reflux zusammenhängen, der bei ihm ziemlich stark ausgeprägt ist? Ich stille ihn bisher ohne Hütchen ausschließlich in der Football-Haltung. Ich bedanke mich herzlich im Voraus für Ihren Rat!

von fidie81 am 23.11.2016, 07:52



Antwort auf: Warum erbricht sich das Baby beim Trinken ohne Stillhütchen?

Liebe fidie81, das Trinken an der Brust ist für das Baby mit Stillhütchen erheblich anstrengender als ohne Stillhütchen, 20 Minuten Trinkzeit mit einem Saughütchen, ergibt die gleiche Menge wie fünf Minuten ohne Stillhütchen). Es kann also gut sein, dass dein Baby einfach nicht mit deinem starken Milchspendereflex zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (lege dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen“. Dazu wird das Baby so gehalten, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als die Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnt die Mutter sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff wird das Baby von unten mit zwei Kissen im Schoß der Mutter abgestützt und die Mutter lehnt sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Klappt es denn im Liegen besser bei Euch? Oft ist das anfangs die beste Lösung. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: die Häufigkeit der Stillmahlzeiten erhöhen. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst verschlimmert sich das Problem noch weiter. nur eine Brust pro Mahlzeit anbieten. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. das Baby stillen, wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. verschiedene Stillpositionen ausprobieren (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) das Baby oft aufstoßen lassen. den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller vermeiden. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter, wenn nicht, melde dich bitte wieder. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 23.11.2016



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