Von Vollstillen zu Flasche

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Von Vollstillen zu Flasche

Hallo, Meine kleine Tochter ist nun 14 Tage alt und ich würde nun doch gerne von Vollstillen auf Flasche umsteigen. Meine Brustwarzen und Vorhöfe sind nämlich Feuerrot, es tut weh beim Saugen, wenn es etwas kälter ist und selbst einen Stillbh kann ich kaum tragen. Zum anderem kann sie, vor allem Nachts, richtig nuckeln bzw. Trinken. Da hängt sie dann auch mal ein bis zwei Stunden an mir und schreit sofort los wenn ich sie 'abdocken' will. Und das zerrt an meinen Nerven. Kann ich überhaupt zur Flasche wechseln? Wie stelle ich das am besten an? Meine Vorstellung war Nachts nach und nach neben der Brust die Flasche zuzufüttern, bis sie Nachts nur noch die Flasche nimmt und dann tagsüber Brust gegen Flasche zu zu füttern. LG Apsylon

von Apsylon am 06.11.2014, 00:29



Antwort auf: Von Vollstillen zu Flasche

Liebe Apsylon, selbstverständlich ist es möglich, dass du jetzt abstillst, auch wenn es natürlich schade wäre. Ich kann gut verstehen, dass dir das Stillen keine Freude macht, wenn du mit wunden Brustwarzen zu kämpfen hast. Andererseits: Wenn du wüsstest, dass du innerhalb weniger Tage auch ganz schmerzfrei stillen könntest, würdest du dann trotzdem abstillen wollen? Falls nicht, wäre es ein Versuch wert, dich nach einer Stillberaterin in deiner Nähe umzuschauen, die euch helfen kann! Du findest sie im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Die Vorgehensweise, die du selbst vorschlägst, kann gut funktionieren. Je langsamer du es machst, desto leichter ist die Umstellung für deine Brust. Wenn du teilweise weiterstillen möchtest ist es wichtig, das Trinken aus der Flasche erschweren: Wählt einen Schnuller mit dem kleinstmöglichen Loch, haltet die Flasche möglichst waagerecht, gerade so schräg, dass Milch den Sauger füllt. Der Sauger sollte so tief im Mund sein, dass die Lippen des Kindes die Basis des Saugers, ganz ähnlich wie die Brust, umschließen. Wenn das Baby beim Füttern möglichst im 45 Grad Winkel gehalten wird, dann kann die Schwerkraft nicht dazu beitragen, dass die Milch schnell aus der Flasche fließt. Auch eine Flaschenmahlzeit sollte gut 20 Minuten dauern! Möglicherweise wirst du hin und wieder einen Milchstau spüren; dann ist es wichtig, dass du dein Kind ein paar Schluck trinken lässt, oder etwas abpumpst bzw. ausstreichst, bis der Druck nachlässt. Und wenn du keine abgepumpte Milch füttern möchtest, ist Pre-Nahrung die beste Alternative. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 06.11.2014



Antwort auf: Von Vollstillen zu Flasche

Hallo, Leider haben mir weder Hebamme noch Stillberaterin helfen können, war die erste Anlaufstelle als es anfing. Mein Zwerg mag andere Stillpositionen, außer Bauch an Bauch, überhaupt nicht, selbst wenn ich auf dem Rücken liege nicht. Da verweigert sie die Brust komplett, wehrt sich richtig mit Händen und Füßen, dreht stur den Kopf weg und wirft diesen sogar in den Nacken. Zum anderem haben wir die befürchtung dass ich zu wenig Milch habe, die ersten Tage war es richtig viel, mein Zwerg kam etwa alle vier Stunden und war nach 15 bis 30 Minuten fertig, kam nach vier Stunden wieder. Jetzt kann sie eine Stunde trinken, ich höre es immer schön wenn sie Schluckt, und kommt 30 Minuten später wieder. Vor allem Nachts schlaucht mich das so sehr, das ich beim Stillen fast einschlafe. Ich habe heute zum Beispiel nun mal Abends die Flasche gegeben. Nach 45Minuten stillen war ich zu ausgepowert zum weiter stillen, denn sie spuckte nach einmal schlucken wieder aus, jammerte und schrie trotz Brust im Mund, suchte meist panisch, obwohl die Brustwarze fest in ihrem Mund hing. Danach nahm sie die Brust gar nicht mehr sondern schrie sie förmlich an. Andere Seite war die ersten zehn Minuten in Ordnung, dann das gleiche Theater. Meine Mutter machte ihr dann eine Flasche, nach einigen Versuchen ging es perfekt und die Flasche war bald leer. Natürlich tut es mir weh, dass ich nicht Vollstillen kann, aber selbst oft anlegen bringt keine zusätzliche Milch. Liebe Grüße Aps

von Apsylon am 06.11.2014, 22:25



Antwort auf: Von Vollstillen zu Flasche

Liebe Aps, wenn du nicht genug Milch hättest, macht es ja Sinn, dass er häufiger stillt, denn dadurch regt er die Milchbildung an. Und es gibt immer wieder Phasen bei den Kleinen, wo sie das machen, weil sie einen Wachstumsschub haben und der Brust signalisieren: Produziere jetzt bitte mehr... Dieses Verhalten an sich ist also nicht ungewöhnlich. Aber irgend etwas quält deine Maus... Hattet ihr eine lange Geburt, oder Schwierigkeiten in der Schwangerschaft? Dies könnte dazu führen, dass sie ungut an der Brust trinkt, und vielleicht kann euch ein Osteopath helfen? Sicher ist es auch wichtig für dich zu wissen, dass es nicht bedeutet, dass du nicht genug Milch hast, wenn dein Baby eine ihm angebotene Flasche trinkt. Denn: ein Baby KANN gar nicht anders, als die Milch, die ihm per Flasche gegeben wird, zu trinken (denn sie fließt ihm ja ganz von allein in den Mund), und so trinken die meisten Babys auch nach dem Stillen noch eine Flasche wenn man sie ihnen gibt. Aber nicht zwangsläufig aus Hunger, sondern einzig und allein, weil sie nichts anderes machen können als zu schlucken. Ob dein Baby genug Milch bekommt, erkennst du an folgenden Zeichen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 130 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (bei Krankheit und mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, brauchst du dich nicht zu sorgen, dann bekommt er auf jeden Fall genug Milch von dir!! Wenn du dennoch Sorge hast, ob dein Baby genug Milch bekommt, mach den Windel-Test, nichts anderes (also weder Milch abpumpen und messen noch Baby vor und nach dem Stillen wiegen). Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser noch die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: 1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag 3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag 2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag 3. - 12. Monat: 400 - 500 ml pro Tag Du siehst, die Spannweite des "normalen" ist recht weit, so dass wieder klar wird, dass ein unruhiges Kind nicht zwangsläufig ein hungriges Kind sein muss. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 07.11.2014



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