Sehr geehrtes Team der Stillberatung,
ich würde gerne jetzt bald im 3. Monat vom Stillen auf Flaschennahrung umstellen, da mein Sohn sehr oft spuckt, sehr hastig an der Brust trinkt diese auch manchmal anweint und auch hinterher. Ich habe auch das Gefühl er wird nicht satt. Dies zeigte sich beim Wiegen beim Kinderarzt er hat nicht so gut zugenommen. Ich musste aus diesem Grund abpumpen und im Muttermilch über die Flasche geben. Ich stellte fest das er besser an der Flasche trinkt als an der Brust. Viel ruhiger und langsamer. Er behielt die Milch auch drin und spuckte nicht mehr so oft. Allerdings dass Abpumpen ist sehr zeit intensiv und aufwendig. Wie kann ich umstellen auf Flaschennahrung? Bin ich dann eine schlechte Mutter wenn ich keine Muttermilch mehr gebe? Was kann ich verwenden an Flaschennahrung was würden Sie empfehlen. Mein Sohn hat auch oft Bauchweh und Blähungen nach dem Stillen. Ich danke Ihnen schon vorab für Ihre Beratung und Antwort. Daniela
von
Daniela2878
am 16.02.2015, 14:28
Antwort auf:
Umstellen vom Stillen auf Flaschennahrung
Liebe Daniela2878,
Sie sind ganz sicher keine schlechte Mutter, denn so lange durchzuhalten, wenn es hinten und vorne nicht klappt, ist eine beachtliche Leistung!
Wenn Sie nun das Pumpen reduzieren, sollten Sie gaaaaanz langsam vorgehen.
Pumpen Sie anfangs zu den gewöhnlichen Pumpzeiten ab, aber immer etwas kürzer.
Irgendwann können Sie dann eine Pumpsitzung ganz auslassen.
Sollte die Brust auch bei dieser langsamen Vorgehensweise zu voll werden und zu spannen beginnen, können Sie zwischendurch gerade so viel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen.
Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken sollten Sie Ihre Trinkmenge. Sie sollten sich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämen Sie massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps.
Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme.
Wenn Sie ganz langsam reduzieren, wird sich Ihr Körper langsam an die neue Situation gewöhnen.
Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung.
Wenn Sie sich die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschauen, dann können Sie sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden.
Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind.
Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 16.02.2015