Umgewoehnen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Umgewoehnen

Hallo, Meine juengste Tochter wurde im Maez geboren. Nach ein paar sehr unruhigen Wochen und einer Gewichtszunahme von 40g in den ersten 5Wochen wurde bei Ihr eine Trink-undSaugstoerung diagnostiziert und sie bekam ein paar Stunden Logopaedie. Waehrenddessen bekam ich eine Lungenentzuenddung und in direkter Folge eine Angina und musste wegen der Antibiotika 3 Wochen die Milch verwerfen und Premilch geben. Danach klappte das Flaeschchenfuettern zwar noch nicht gut aber stillen gar nicht mehr. Seitdem pumpe ich die Milch ab und meine Tochter bekommt sie aus der Flasche. Mittlerweile denke ich kann sie schon gut trinken will aber nicht gestillt werden. Da die Milch nicht wie gewohnt sofort kommt beisst sie mich, was mich dann schon beim anlegen verkrampfen laesst. Bei den letzten Kindern war stillen kein Problem und ich habe lange und gerne gestillt, ich wuerde gerne wieder stillen, schon weil es enorm viel Zeit beansprucht dauernd abzupumpen und ich mit 6 Kindern nicht wirklich viel Zeit ueber habe. Laesst sich die Kleine noch umgewoehnen, oder ist der Zug abgefahren?

Mitglied inaktiv - 05.12.2014, 21:25



Antwort auf: Umgewoehnen

Liebe pantoffeltierchen, ich kann dir das leider nicht sagen. Es gibt Kinder, die den Wechsel schaffen, andere lehnen die Brust jedoch ab. Wichtig wäre, dass du eine kompetente Begleitung bekommst, die dich z.B. bei der Verwendung eines Brusternährungssets unterstützt, durch das dein Kind das richtige Saugen an der Brust (wieder) lernen könnte... Auch hier helfen am besten die Fachfrauen: Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Es benötigt aber in jedem Fall viel Geduld, und nur du kannst wissen, wie viel du davon momentan übrig hast. Am besten schaust du also erst einmal, ob jemand in eurer Nähe wäre, der euch gezielt unterstützen kann, und dann mit ihr die weiteren Schritte besprichst. Es könnte zum Beispiel helfen, wenn du vor dem Stillen ein warmes Kirschkernsäckchen auf die Brust auflegst, damit die Milch schneller fließt, und ein wenig "anpumpst". So geht alles schneller und deine Kleine kann nach und nach lernen, geduldiger beim Stillen zu werden. Auch die Brustkompression könnte euch helfen (siehe unten). Oberste Priorität momentan scheint aber zu sein: Deine Maus muss ordentlich zunehmen. Denn ein so junger Mensch braucht wirklich vor allem die nötige Menge Milch, und wie er sie bekommt, ist dann erst einmal zweitrangig... Wenn sie dann gut genug zunimmt, kann das Stillen üben wieder weiter in den Vordergrund rücken. Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)

von Kristina Wrede am 05.12.2014



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