Hallo liebe Frau Welter,
mein Kleiner ist nun 9 Monate alt. Er war mit ein paar seltenen Ausnahmen von Anfang an ein schlechter Schläfer. Er schläft zwar nachts seine 11 Stunden, aber diese sehr unruhig, mit viel Stillen und durch meine blöde Angewohnheit fast ausschließlich auf mir. Tagsüber schläft er 2-3 mal für jeweils 30 Minuten (bis maximal 1 Stunde). Er isst schon recht fleißig. Gestillt wird er eigentlich nur noch zum einschlafen. Ich war immer darauf bedacht auf seine Bedürfnisse einzugehen und es ihm so angenehm wie möglich zu machen. Deshalb schläft der junge Mann leider auch ausschließlich auf mir bzw. in der Trage ein. Und hier nun auch gleich meine beiden Fragen. Mittlerweile mit seinen 9 Monaten (und mit dem Hintergedanken dass ich in 3 Monaten wieder zweimal die Woche für jeweils 6 Stunden arbeiten gehen soll), möchte ich ihm gerne angewöhnen zukünftig aus der Flasche zu trinken (keine Muttermilch) und ihm auch irgendwie angewöhnen neben mir einzuschlafen. Wenn er auf mir einschläft kann ich ihn meist frühenstens nach 90 Minuten ablegen und durch seine Powernaps ist dies tagsüber gar nicht möglich und abends erst sehr spät. Somit bleibt auch unsere Beziehung sehr auf der Strecke, da kaum Zeit für Zweisamkeit vorhanden ist. So nun meine Fragen: wie gewöhne ich ihn so schonend wie möglich um? Soll ich ihn zuerst dazu bringen auf mir aus der Flasche zu trinken oder soll ich ihn vorher daran gewöhen beim Stillen neben mir zu liegen? Was sagt ihr? Bin hier leider grad echt ratlos wie ich es ihm so einfach wie möglich mache.
von
Karina1982
am 06.06.2017, 09:18
Antwort auf:
Wie am Besten umgewöhnen
Liebe Karina1982,
je länger dein Baby Muttermilch bekommt, umso besser ist es - deshalb würde ich erst versuchen, das Baby zum Einschlafen ohne auf dem Bauch zu liegen zu bringen ;-).
Wenn das gut klappt, kannst Du immer noch versuchen, auf die Flasche umzustellen, allerdings wird dein Kind dann auch nicht besser schlafen und Du wirst noch unruhiger schlafen, weil Du dein Kind auf andere Weise beruhigen musst.
Du musst dir bewusst sein, dass sich durch das Abstillen dein Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird. Falls Du diese Vorstellung haben solltest, könntest Du eine herbe Enttäuschung nach dem Abstillen erleben.
Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht.
Die unruhigen Tage und Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst.
In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt!
Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 06.06.2017