Liebes stillteam,
Da ich früh wieder arbeiten musste und meine erste tochter in die krippe kam, hatte ich nach sechs Monaten abgestillt ubd bin dann auf fertigmich umgestiegen.
Bei meiner zweiten Tochter ist die Situation ähnlich. Sie ist jetzt acht Monate und kommt mit elf Monaten in die Krippe.
Diesesmal habe ich aber noch nicht abgestillt.
Ich stille um 6.30 und hole sie dann nochmal zu uns ins Bett.
Wenn wir die große in die kita gebracht haben, stille ich sie um 9.30 und dann schläft sie gemütlich auf meinem schoß ein.
Um 12.00 isst sie von meinem Teller mit oder gemüsebrei. Um 13h stille ich sie in den mittagsschlaf.
Um 16h isst sie obstbrei oder einen snack bei uns mit. Danach schläft sie meistens unterwegs im Auto, Kinderwagen oder Zuhause gestillt.
Abends um 18.30h isst sie milchbrei oder brot bei uns mit.
Um 20h stille ich sie in den Schlaf.
Nachts kommt sie um 23h, 2.30h und 6.30.
Die flasche mit abgepumpter milch nimmt sie ungern, aber das könnten wir üben. Sie ist sehr auf mich fixiert, der papa wird nur im Notfall akzeptiert, oma und Opa gar nicht.
Jetzt frage ich mich, wie ich weiter machen kann?
Wäre es besser, vor der Krippe zumindest tagsüber abzustillen, damit sie nicht mehr so auf mich fixiert ist?
In der Krippe wäre es aber bestimmt auch möglich ihr abgepumpte milch aus der Flasche zu geben.
Sie wird die ersten Monate nur von halb neun bis halb eins gehen, d.h ich könnte sie auch davor und danach stillen. Frühstück und Mittagessen gibt es dort.
Der papa aber beschwert sich, weil sie durch dad stillen so auf mich fixiert ist. Bei der großen Tochter konnte er mich viel besser entlasten. Ich war seit acht Monaten immer nur abends zwischen den stillphasen weg.
Ich stille gerne, möchte aber auch, dass es mit der Krippe gut klappt. Und natürlich wäre es schön, wenn auch der papa oder die großeltern mir die kleine mal abnehmen könnten. Meine Tochter liebt das stillen, sie ist jedesmal ganz aufgeregt vor Freude.
Wie würden Sie weiter machen?
Vielen Dank für Ihren Rat
von
Bine.30
am 16.02.2015, 20:51
Antwort auf:
Stillen -wie geht es ab der Krippe weiter?
Liebe Bine.30,
jedes Kind ist verschieden und das Abstillen macht dein Kind nicht weniger anhänglich.
Das Verhalten deines Kindes wird sicher von manchen Menschen als extrem anhänglich oder mutterfixiert bezeichnet, doch es ist ein vollkommen normales Verhalten für ein Baby.
Es ist sogar wichtig, dass ein Kind zunächst eine feste und verlässliche Bindung zu einer Person aufbaut (und diese Person ist bei einem gestillten Kind naturgemäß fast immer die Mutter). Aufbauend auf dieser Erfahrung kann das Kind dann später seinen Horizont erweitern und Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen. Doch das „Fundament" der engen Beziehung zur ersten Bezugsperson sollte fest sein und so zum Fundament der Beziehungsfähigkeit und Bindungsfähigkeit überhaupt zu werden.
Wie schnell oder langsam das Kind dann seine Fühler ausstreckt und Kontakt zu anderen aufnimmt und dort Bindungen knüpft ist ebenso wie das Laufenlernen oder Sprechen von Kind zu Kind verschieden. Jedes Kind hat da seinen eigenen Zeitplan.
Deine Sorge um die Kita ist natürlich total nachvollziehbar. Trotzdem möchte ich dich einladen, deiner Maus die verbleibende Zeit einfach zu "schenken". Nimm jeden Druck raus, der momentan zwischen euch steht. Dränge sie nicht zum Essen, nicht zum Schlafen, zu überhaupt nichts. So merkwürdig es klingen mag: Oft hilft genau dieses Verhalten, das "Loslassen und Annehmen" der Mütter den Kindern dabei, das gleiche zu tun. Während sie auf Druck nur mit Verkrampfung reagieren, weil sie sich reflexartig schützen müssen vor dem, was das Außen von ihnen will und was ihnen nicht gut tut. Noch nicht...
Ich möchte dich also einladen, deine Sorge jetzt für 5-6 Wochen in einen mentalen Schrank zu stecken - denn ändern kannst du jetzt nichts. Es ist allerdings gut möglich, dass in einigen Wochen ihr Verhalten ganz von selbst so ist, dass du dir keine Gedanken mehr machen musst. Und wenn doch, dann reicht es, 2 Wochen vor der Umstellung nach Lösungsmöglichkeiten zu schauen.
Meinst du, du kannst dich darauf einlassen?
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 16.02.2015
Antwort auf:
Stillen -wie geht es ab der Krippe weiter?
Vielleicht hilft Dir unser "Erfahrungsbericht".
Unser Sohn musste zur Tagesmutter ab dem 1ten Geburtstag. Zu dem Zeitpunkt hat er zwar am Familientisch schon mit gegessen, aber nicht wirklich viel, dafür wollte er aber nach jeder Mahlzeit auch noch gestillt werden. Entsprechend "gemischt" sah ich das ganze also.
Er stillt dann so gegen 5.30-6.15 - je nachdem wann er wach wird, danach stehen wir auf. Meistens frühstückt er dann nur noch eien Kleinigkeit wie ein paar Löffel Müsli, 1 Knäckebrot oder sonstiges. Um 7.00 Uhr verlassen wir das Haus, ab 7.15 ist er bei der Tagesmutter. Und frühstückt da so dann gegen 8.00 Uhr das 3te mal. Vormittags haben die Kleinen auch immer einen Teller mit Obst, Gemüse usw zum "selbstbedienen". Ab 11.00-11.30 gibt es dann Mittagessen, danach gehen die Kinder schlafen. Bis etwa 14.00 Uhr, spätestens um 14.15 hole ich ihn dann ab. Daheim angekommen stillt er dann erst einmal eine Runde. Wenn wir nicht direkt nach Hause fahren, kann das nachmittägliche Stillen auch mal ausfallen. So gegen 16.30-17.30 - je nach "Tagesplan" essen wir dann daheim alle zusammen warm. Ab 18.30 stillt Sohnemann dann zum schlafen gehen noch einmal, und geht dann in der regel um 19.00 Uhr ins Bett. Nachts will er immer noch einmal "nachstillen", da kommen wir auch nicht von weg.
Bis Ende des Jahres konnte auch Schwiegermutter ab und zu einspringen, auch bei ihr klappte es bestens. Solange wir mindestens eben die morgendlichen und abendlichen/nächtlichen "Stillzeiten" einhalten. Tagsüber ist Sohnemann da recht flexibel, auch wenn man merkt da er, wenn er müde wird, eher abbaut. Aber wenn Mama nicht in der Nähe ist, dann schaltet er da schnell um. Die Kleinen wissen da recht genau zu unterscheiden.
Das ganze klappt jetzt so seit 1,5 Jahren. Gerade in Krisenzeiten wenn zB Krankheiten da sind, bin ich immer wieder dankbar auf´s stillen zurückgreifen zu können. Und wegen Bindung, IMO ist da das Alter entscheidender. Das mit Papa kippelt meist doch eh so um den 1ten Geburtstag. Rest ist eher eine Sache des Temperamentes. Und einbringen kann er sich ja auch so.
Ich denke also mal, geh es entspannt an, der Rest wird sich fügen. Abstillen jedenfalls musst du sicherlich deshalb nicht.
Mitglied inaktiv - 16.02.2015, 22:04
Antwort auf:
Stillen -wie geht es ab der Krippe weiter?
Ich mag dir auch noch unseren Erfahrungsbericht geben.
Maus kam mit 9,5 Monaten in die Kita und ich musste zeitgleich Vollzeit arbeiten gehen. Die Eingewöhnung machte deshalb der Papa. Zu dem Zeitpunkt aß sie noch sehr wenig, da Breiverweigerin. Dementsprechend große Sorgen machte ich mir.
In der Kita klappte es aber von Anfang an problemlos. Das Essen hat sie sich bei den anderen Kindern abgeschaut. Während der Eingewöhnung schlief sie im Kinderwagen, später dann zunächst auf dem Arm der Erzieherin und nach ein paar Tagen auch ganz normal im Bett. Einzig meine Brust hatte durch das recht abrupte Abstillen tagsüber ein wenig zu kämpfen. Ich neige aber zum Glück nicht zu Milchstau oder so.
Jetzt ist sie 15 Monate alt und wir stillen, wenn wir nach Hause kommen, zum Einschlafen und nachts. Wenn ich sie abhole und dann nicht direkt mit ihr nach Hause gehe, wirds manchmal schwierig sie noch abzulenken, aber mittlerweile hilft da ein Brötchen ganz gut.
Seit Kitastart kann sie übrigens auch der Papa ins Bett bringen. Er hat also eher an "Attraktivität" gewonnen :-)
von
enanita
am 17.02.2015, 12:50