Hallo die Damen,
ich bin total verängstigt.
Ich habe mein Kind 24 ausschließlich gestillt. So wurde es mir vom Krankhaus, der Nachsorgehebamme und der WHO? empfohlen.
Wir haben viele Allergien, Asthma und Neurodermitis, letztere hat die Kleine seitdem sie 9 Wochen alt ist.
Sie hätte schon mit 5 Mo gegessen, also zeigte Interesse, saß mit leichter Hilfe usw
Ich habe es aber gelassen, weil ich ja dachte, allergietechnisch wäre es besser.
Jetzt, wo es zu spät ist, sagt mir alle Welt (Hebamme zur Beikost, Kinderarzt), dass das erstens schlecht bei Allergien wäre und das Eisenmangelrisiko groß wäre.
Jetzt habe ich Panik.
Sie ist jetzt 27 Wochen alt und isst etwas Mittagsbrei.
Was wäre denn nun besser gewesen? Muss ich mir Sorgen machen?
Danke
von
Cissie
am 15.07.2016, 15:23
Antwort auf:
Stillen vs Beikost
Liebe Cissie,
es ist bei den Meinungen rund um das Thema Beikost nicht anders als bei anderen Themen: es gibt immer unterschiedliche Meinungen.
Die Foren sind unabhängig voneinander und es gibt auch keine Absprachen zwischen den einzelnen Experten. Von daher kann es natürlich passieren, dass Du in dem einen Forum eine andere Sichtweise der Dinge erfährst, als in einem anderen.
So stellt sich eigentlich auch nicht die Frage: „Wer hat nun Recht?“, sondern jeder Experte antwortet nach bestem Wissen und Gewissen und auch aus seiner Erfahrung auf seinem Fachgebiet heraus.
Es tut mir leid, wenn Du verunsichert bist, aber letztendlich ist es dadurch wie in anderen Dingen des Lebens auch, dass man sich mitunter aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Meinungen und Fakten ein eigenes Urteil bilden muss.
Wir folgen den Empfehlungen der WHO, die noch immer für bis zu 6 Monate volles, also ausschließliches Stillen spricht.
Der "Idealzustand" ist, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen:
o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest.
Die Einführung der Beikost ist dann übrigens keineswegs mit einem Ersetzen der Muttermilch durch feste Nahrung gleichzusetzen!
Hier noch ein interessanter Link zum Thema:
https://www.stillinfo.ch/Dokumente/allergiepraevention-im-umbruch.pdf
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.07.2016