Hallo!
Hab unerwarteter Weise vor ein paar Tagen einen positiven Test in der Hand gehalten. Ist nun unser 4 Kind! Der Kleine ist gerade mal 13 Monate und ich stille noch sehr häufig. So gut wie immer zum Einschlafen, Tagsüber wenn er möchte und nachts ist es teilweise ein Dauernuckeln. Duzzi nimmt er leider gar nicht. Habe nun natürlich etwas bammel wenn ich unerwarteter Weise ins KH müsste, Papa kann ihn ja nicht stillen, hat ihn auch noch nie zum schlafen gebracht. Wie bzw. wann sollte ich ihn das Nuckeln in der Nacht bzw. Einschlafstillen abgewöhnen. Mir tut er so leid weil ich ja genau weiß was er möchte und ich ihm das ja auch nicht verwehren will. Einen Duzzi würde man ihm ja jetzt auch nicht abgewöhnen. Die 2 Großen haben sich selber so mit 14 Monaten abgestillt. Tranken zu dieser Zeit aber auch nicht mehr so häufig wie nun der Kleine.
Flaschenmilch will ich ihm nicht geben. Kann ich ihm mal einen warmen Tee in der Falsche geben (trink eigentlich immer Leitungswasser aus dem Becher) und wenn ja welchen?
Was gibt es noch zu beachten das der Bauchzwerg trotz stillen gut heranwächst. Mehr Fohlsäure als in einer normalen SS?
Vielen Dank!
Gruß
patzdaniela
von
patzdaniela
am 23.11.2015, 11:07
Antwort auf:
Stillen und erneut Schwanger
Liebe patzdaniela,
eine erneute Schwangerschaft ist kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden.
In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. Die Mutter sollte darauf achten, dass Sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Manche Frauen brauchen deutlich mehr zusätzliche Kalorien, wenn sie schwanger
sind und gleichzeitig stillen.
In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Deshalb sollte die Gewichtskurve des gestillten Kindes im Auge behalten werden. Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht.
Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen.
Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993).
Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören:
o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen;
o vorangegangene Frühgeburten;
o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft.
Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Stillen verursacht auch keine Blutungen.
Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei.
Die Zusammensetzung der Muttermilch richtet sich immer nach dem jüngsten Kind, das heißt bis zur Geburt wird wieder Kolostrum gebildet. Der Milcheinschuss und die Umwandlung des Kolostrums in reife Muttermilch werden genau so verlaufen wie nach jeder Geburt.
Selbst wenn Du in die Klinik müsstest, könnte dein Kind evtl. mit oder aber dein Mann bringt es dir zum Stillen, Du hast also alle Zeit.
Wegen Gabe von Folsäure oder anderen Mitteln solltest Du mit dem Arzt sprechen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.11.2015