Stillen und Fieber

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Stillen und Fieber

Sehr geehrte Damen, ich bin massiv verunsichert. Meine 8 Mo alte Tochter und ich haben Fieber. Ich bin allein mit ihr und mir wird sehr schwindelig und es geht mir sehr schlecht. Daher habe ich ein Fiebermittel genommen. Bei Dr. Paulus im Forum las ich, dass Paracetamol nur zu 0,23% in die Muttermilch überginge. Ich nahm 500 mg, dann ging es mir so gut, als wäre nichts. Da dachte ich, dass 1 mg bei ihr ankäme. Nach 5 h bin ich nachts mit Schüttelfrost aufgewacht und die Kleine weinte, da nahm ich noch einmal 500 mg. Sie beruhigte sich erst nach 4 h wieder. Wir waren noch einmal beim Arzt, sie hat sonst nichts, bis auf das 3-Tage-Fieber. Ich habe insgesamt 3 x eine 500 mg Tablette Paracetamol in 13 h im Abstand von einmal 5 und einmal 7 h genommen. Als ich in der Apotheke heute neue Tabletten holen wollte, meinte die Apothekerin, ich dürfte das als Stillende nicht nehmen. Weil ich verunsichert war, rief ich das Familientelefon meiner Krankenkasse an, die das Gleiche sagte. Seitdem sie krank ist, will sie viel und fast nur gestillt werden, Brei geht kaum. Sie hat gerade noch den Tabletteneinnahmen viel Muttermilch bekommen. Was stimmt denn nun? Habe ich meinem Baby geschadet?

von Äpfelchen am 19.09.2016, 14:26



Antwort auf: Stillen und Fieber

Liebe Äpfelchen, die einzig wirklich kompetente Stelle, wenn es um Arzneimittel in der Stillzeit geht, ist die Embryotox in Berlin. Da sollten auch Apotheken oder andere Profis nachfragen... Laut Embryotox ist Paracetamol das Mittel der Wahl ind er Stillzeit. Die häufig verschriebenen Schmerzmittel sind Ibuprofen und Paracetamol. Dazu zitiere ich dir aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, Vetter, 7. Auflage 2006: "Die Halbwertszeit von Paracetamol ist in Plasma und Muttermilch mit 2,6 Stunden etwa gleich. Nach einer Dosis von 650 mg wurden nach 1 2 Stunden Spitzenkonzentrationen in der Muttermilch von 15 mg/l gemessen. Ein Säugling kann demnach im Höchstfall pro Stillmahlzeit 0,45 mg/kg erhalten. Das sind etwa 4% einer gewichtsbezogenen therapeutischen Einzeldosis im Säuglingsalter. Der M/P Quotient liegt bei 1 (Übersicht Briggs 2005). Außer einer Kasuistik über ein reproduzierbares makulopapulöses Exanthem nach 1 g Paracetamol sind keine unerwünschten Wirkungen nach Stillen beschrieben worden (Übersicht Briggs 2005, Bar Oz 2003, American Academy of Pediatrics 2001, Bennett 1996). Bei 43 Kindern, deren Mütter mit Paracetamol therapiert wurden, waren keine Nebenwirkungen nachweisbar (Ito 1993). Da Metabolisierung und renale Exkretion beim Neugeborenen nicht voll entwickelt sind, ist eine Anreicherung bei Langzeitbehandlung nicht auszuschließen (Notarianni 1987). Empfehlungen für die Stillzeit: Paracetamol gehört mit Ibuprofen zu den Analgetika der Wahl für die Stillzeit." Lieben Gruß und gute Besserung! Kristina

von Kristina Wrede am 19.09.2016



Antwort auf: Stillen und Fieber

Hallo, lies am besten mal bei embryotox nach. Ich bekam nach dem Kaiserschnitt alle 4-6h Paracetamol und Ibu im Wechsel, recht hoch dosiert und man sagte mir beim Stillen wären das die besten Mittel. Gute Besserung!

von Karlafrodo am 19.09.2016, 14:33



Antwort auf: Stillen und Fieber

Danke dir, da steht, dass es in Ordnung wäre. Sowas macht mich immer völlig fertig.

von Äpfelchen am 19.09.2016, 14:44



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