Stillen trotz Schwangerschaft

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Stillen trotz Schwangerschaft

Hallo, Ich möchte dieses Forum nutzen um eine mir doch recht wichtige Frage zu stellen! Mein gut 2-jähriger Sohn wurde bis vor 3 Wochen noch regelmäßig und unproblematisch gestillt, doch bei Bekanntwerden der erneuten Schwangerschaft wollte ich komplett abstillen! Am Tage hat er das Super verstanden und auch abends zum Einschlafen akzeptiert er nun endlich auch die Milch in einer Flasche (um ihm einen Ersatz bieten zu können) ! Allerdings schläft er nicht durch und verlangt sehr nachdrücklich und lautstark nach der Brust wenn er nachts aufwacht, die Flasche wird dann nicht akzeptiert! Geb ich nach beruhigt er sich sehr schnell und schläft fix wieder ein! Nun meine eigentliche Frage: Ich bin in der SSW 11 und möchte selbstverständlich auch wieder stillen! Könnte das nächtliche Stillen des Großen einen negativen Einfluss auf die Schwangrschaft oder das spätere Stillen haben? Um Eifersucht und Neid zu umgehen möchte ich gern dass der Große nicht mehr an die Brust will wenn das Baby kommt, haben Sie eventuell einen guten und vor allem "humanen" Abstilltipp für mich? Ich danke Ihnen sehr für Ihre Mühe und wünsche ein schönes Wochenende!

von Katjameyer am 17.07.2015, 16:43



Antwort auf: Stillen trotz Schwangerschaft

Liebe Katjameyer, ich kann dich beruhigen: Prinzipiell ist eine erneute Schwangerschaft kein Abstillgrund. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab. Zu welchen Zeitpunkt der Schwangerschaft dies jedoch der Fall ist, ist ganz unterschiedlich. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Sie sollten allerdings auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. Eine gut ernährte Mutter sollte keine Schwierigkeiten haben, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Aber es ist wichtig, dass sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Bei manchen Müttern ist eine zusätzliche Kalorienaufnahme notwendig, wenn sie schwanger sind und gleichzeitig stillen. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Auch können die Brustwarzen sehr empfindlich werden, so dass die Frau das Stillen als unangenehm empfindet. Wenn die Mutter während der Schwangerschaft weiterstillen möchte, gibt es nur wenige Gründe, dass sie es nicht tun dürfte. Medizinische Gründe während der Schwangerschaft abzustillen wären: • Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; • vorangegangene Frühgeburten; • ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies tritt jedoch nur selten auf. Wie Du jetzt weiter vorgehst, musst Du jedoch ganz alleine entscheiden. Vielleicht kannst Du dich in einer ruhigen Stunde einmal hinsetzen (oder spazieren gehen oder ...) und dir überlegen, was Du für dich und dein Kind für den richtigen Weg hältst. Mach dir dabei bewusst, dass der Weg für euch beide richtig sein muss, nicht nur für deine Tochter oder dich. Wenn Du dann zu dem Entschluss kommst, dass für euch beide das Abstillen besser sein wird und Du dich glücklicher und zufriedener fühlen wirst, wenn Du deiner Kleinen in Zukunft die Flasche geben wirst, dann solltest hinter dieser Entscheidung stehen und abstillen. Stellst Du fest, dass Du weiter stillen willst, dann gönne Euch beiden diese Zeit. In beiden Fällen wird dein Kind spüren, ob Du hinter deiner Entscheidung stehst oder ob Du Zweifel hast. Bei einer halbherzigen Entscheidung von dir, wird dein Sohn auf deine Zweifel reagieren. Niemand kann dir diese Entscheidung abnehmen, nur Du kannst sie für dich und dein Kind treffen und egal wie sie ausfällt, wichtig ist, dass es für euch beide stimmt. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 17.07.2015



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