Guten Abend, eigentlich mische ich mich nicht ein in die stillen Gelegenheit anderer Leute nun ist es aber so das meine Schwiegermutter meint ich sollte doch langsam Abstillen (mein Sohn ist noch keine 6 Monate) weil meine Schwägerin ihren Sohn bereits abgestillt hat und ihm auch mit 6 Monaten keine Milch ( er bekommt Brei und wasser aus dem Glas) und keinen Schnuller gibt und es ihm Anscheinend nicht schadet.
Es war schon immer anders zwischen uns ich stille nach Bedarf sie akribisch nach 4 Stunden. So nun zu meiner eigentlichen Frage haben. Sie Seiten oder links in denen ich nachweisen kann wie wichtig dieses saugbedürfnis fur Babys ist oder zumindest das es auch nocht schadet länger zu stillen keine Schwiegermutter meint nun unser kleiner wäre viel zu sehr auf mich fixiert was bei meiner Schwägerin anscheinend nicht der Fall wäre..
Vielen lieben Dank schon mal im voraus
Samo
von
Samo88
am 07.11.2016, 20:30
Antwort auf:
Schwägerin stillt mit 4 Monaten ab und seit dem nur feste nahrung
Liebe Samo,
manchmal spricht aus den Bemerkungen unserer Eltern, Schwiegereltern und anderen
Verwandten und Bekannten nur die Trauer oder auch der Neid, weil sie selbst um die
wundervolle Erfahrung der Stillbeziehung betrogen wurden.
Lass dich nicht auf Diskussionen ein, DU bist die Mutter und DU entscheidest, wie Du dein Kind erziehst.
Alle Stillexperten sprechen sich für das Stillen nach Bedarf und nicht nach Zeitplan aus.
„Zu meiner Zeit hat man das aber ganz anders gemacht“ scheint der Schlachtruf (fast) aller
Mütter, Schwiegermütter, Omas, Tanten usw. zu sein. In der Generation unserer Eltern hat in
Deutschland fast keine Frau gestillt! Wenn doch, dann war sie meist ein ziemlicher Exot. Die
damals üblichen Wiegeproben und der Vier-Stunden-Rhythmus haben bei den meisten
Frauen, die es überhaupt versucht haben mit dem Stillen, sehr schnell dazu geführt, dass sie
„keine Milch mehr hatten“. Nur einige wenige Frauen hatten das Glück, dass ihre Babys trotz
der üblichen Einschränkungen (es gab damals noch viel strikter als es heute manchmal noch
vorkommt auch die höchsten Fünf-bis-zehn-Minuten-Regel) gut zunahmen und ihre
Stillbeziehung über einen längeren Zeitraum (sechs Wochen war schon sehr lange) Bestand
hatte.
Der vielbeschworene Vier-Stunden-Rhythmus stammt übrigens aus einer Zeit, in der es noch
keine adaptierte Säuglingsnahrung gab. Die in dieser Zeit übliche Flaschennahrung konnte
zu einer Überfütterung führen und durfte deshalb nicht wie bei der Brusternährung nach
Bedarf gegeben werden. Nachdem die Flasche ihren Siegeszug angetreten hatte, wurde
dieser Rhythmus dann auch auf das Stillen übertragen und so hält sich heute hartnäckig
immer noch der Mythos des Vier-Stunden-Rhythmus.
Die Stillprobleme, die sich aus all diesen Einschränkungen ergeben haben und die Tatsache,
dass das Wissen über die Kunst des Stillens nicht mehr von der Mutter auf die Tochter
weitergegeben wurde hat zur Gründung der La Leche Liga geführt. 1957 haben sich sieben
Frauen in den USA zusammengefunden, um sich gegenseitig bei Stillproblemen zu helfen
und sich vor allen Dingen gegenseitig gegen Rückhalt zu geben, weil sie gegen die allgemein
verbreiteten Regeln, die zu so vielen Stillproblemen geführt haben, gehandelt haben.
Alle Stillexperten propagieren das Stillen nach Bedarf und ohne irgendeinen Mindestabstand. Muttermilch ist außerdem innerhalb von längstens 60 bis 90 Minuten vollständig verdaut.
Deine Milch ist wunderbar für dein Baby und nach wie vor die beste Nahrung!
Muttermilch sollte im gesamten ersten Jahr Hauptnahrungsquelle sein für dein Baby, das Wort BEI kost sollte wörtlich genommen werden.
Karotten haben z.B.gerade mal 22 kcal pro 100 g, im Gegensatz zu Muttermilch mit fast 70 kcal pro 100g. Das bedeutet, dass Du mit der Beikost eine Nahrung mit niedrigerem Kalorienwert einführen würdest und dadurch die hochkalorische Nahrung (Muttermilch) ersetzen würdest was eher zu einer Verlangsamung der Gewichtszunahme, denn zu einer Steigerung der Zunahme führen wird.
Sicher ist es richtig und gut, einem Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen.
Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein.
Sprich mit deiner Schwiegermutter und erkläre ihr ganz ruhig, dass Du sie bitten möchtest, dich so zu akzeptieren und dass dein Erziehungsstil eben nun mal deiner ist und sie damit klarkommen muss.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.11.2016
Antwort auf:
Schwägerin stillt mit 4 Monaten ab und seit dem nur feste nahrung
Sorry das ich jetzt auch noch schreibe: Aber mir tut das Baby deiner Schwägerin leid. Ich wünschte ich hätte das jetzt gar nicht gelesen :(
Ich finde es super toll von dir, das du dich dem ganzen (belehrenden, einmischenden, besserwisserischem) Gegenwind stellst und hingegen zu deiner Schwägerin auf die Bedürfnisse deines Babys eingehst: denn genau das was du tust, macht für mich eine gute, liebevolle, fürsorgliche Mutter aus!
Meiner ist 19 Monate alt und ich stille auch noch immer nach Bedarf (Tags und Nachts) und ich stille ihn noch gern und uns beiden geht es sehr sehr gut damit und genau das ist es was zählt. Mir würde es mit solch einem Gegenwind von seiten meiner Familie aber sehr schlecht gehen! Deswegen möchte ich dir jetzt ganz klar sagen: Du machst es definitiv besser als deine Schwägerin! Die hingegen macht m.E. sehr-sehr viel falsch... armes Baby!
von
EarlyBird
am 07.11.2016, 21:58
Antwort auf:
Schwägerin stillt mit 4 Monaten ab und seit dem nur feste nahrung
.....
von
EarlyBird
am 07.11.2016, 22:00