Liebe Stillexpertinnen, Meine Tochter ist vor knapp acht Wochen als Frühchen bei 35+1 per Notkaiserschnitt auf die Welt gekommen. Ich wollte unbedingt stillen, doch ist alles schief gelaufen, was schief laufen konnte. Sie wurde mir nach der Geburt nicht angelegt, ich durfte sie auch am Tag der Geburt kaum sehen. Sie hatte leider dazu eine ausgeprägte Trinkschwäche, wurde dann u.a. deswegen nach zwei Tagen (ohne mich) verlegt und war dann zwei Wochen im Kinderkrankenhaus (ich durfte dort nicht übernachten), wo sie abgepumpte Muttermilch - am Anfang hauptsächlich über eine Magensonde - bekommen hat und dort auf die Flasche "trainiert" worden ist. Da wir sie erst nach Hause bekommen haben, als sie längere Zeit in Folge die dort vorgegebene Menge aus der Flasche getrunken hat und die gewünschte Gewichtszunahme erreicht hatte, haben wir das natürlich mitgemacht, ich in der Hoffnung, dass es zuhause mit dem Stillen klappen wird. Ab und an hatte ich sie dort "heimlich" auf eigene Faust angelegt, das war aber von den Schwestern nicht gern gesehen (da sie die Trinkmenge nicht kontrollieren konnten) und hat ohne Unterstützung auch nicht wirklich geklappt. Nun habe ich zuhause alles probiert, um endlich stillen zu können: Anlegen mit Hilfe der Hebamme, mit Stillhütchen verschiedener Marken und Größen und ohne, Konsultation drei verschiedener Stillberaterinnen - die LLL-Beraterin vor Ort macht leider nur Telefonberatung, daher hatte sie mir telefonisch Tipps gegeben, anschließend wollte ich einen Termin mit einer lokalen IBCLC-Beraterin machen, die aber auch keine Zeit hatte und mich telefonisch beriet (kostenpflichtig!) und noch eine Stillberatung in einem Krankenhaus, wo die Schwester meinte: "Ihre Tochter findet die Brust, ich bin zufrieden!" und mich allein ließ... Anleitungen im Netz und auf Video... Verschiedene Stillpositionen, Anlegen hungrig und satt, im Halbschlaf, ... (Gefüttert wurde dann auf Anraten der IBCLC-Stillberaterin nur noch mit dem Medela Calma-Sauger.) ... das Ergebnis: Bestenfalls findet und nimmt sie nach ein paar Anläufen die (leider recht flache) Brustwarze, nuckelt ein bißchen, schluckt vielleicht sogar wenige Male und: schläft dann entweder ein - oder verliert die Brustwarze wieder und schreit fürchterlich, was sich dann immer wiederholt... ... Oder sie schreit die Brust sofort an und sucht dabei aber wie verrückt, schreit mit Brustwarze im Mund und wird richtig wütend. Da ich nicht weiß, wer mir noch helfen kann, pumpe ich bis zum heutigen Tag ab und muss leider seit etwa vier Wochen zufüttern, da die Milchmenge sich trotz Stilltee, Malzbier, Powerpumpen nicht ausreichend steigern ließ. Ich gehe davon aus, dass die Pumpe es einfach nicht so "bringt". Leider bin ich mittlerweile von einer Flasche Pre-Nahrung täglich auf fast ein Verhältnis 50:50 gekommen, da die Kleine sehr hungrig ist. Mein Mann fragt bereits ständig, ob ich nicht endlich abstillen will, weil der Tagesablauf so oft vom Pumpen unterbrochen ist. Ich will keiner Tochter aber unbedingt Muttermilch bieten, wenigstens so viel, wie ich ihr geben kann! Daher nach dem langen Text (sorry dafür) meine Fragen: Gibt es wohl irgendeine Möglichkeit, dass ich meine Tochter nach acht Wochen noch zum Stillen bekomme, oder ist die Saugverwirrung jetzt schon zu "eingeschliffen" (aus dem Medela Calma-Sauger trinkt sie prima...)? Ich bin gern bereit, weiter zu pumpen, aber ich habe Sorge, dass die Milchmenge weiter zurückgeht. Wie kann ich sie noch steigern? Bringt Domperidon etwas? Ich würde ihr so gern 100% Muttermilch geben! Sollte die Milchmenge nicht mehr steigen oder sogar weiter abnehmen, bringt es überhaupt für den Immunschutz etwas, nur noch zwei oder eine Mumi-Mahlzeiten zusätzlich zur Formula-Nahrung am Tag zu füttern oder "bringt" das dann auch nichts mehr? Danke und viele Grüße Nicole
von ElocinS am 06.01.2017, 20:49