Frage: Psychische Belastung und Stillen

Hallo! Ich bin aktuell mit dem 3. Kind in der 32. Woche schwanger. Beide Jungs sind Flaschenkinder, wobei ich schon beim 2. gerne das Stillen versucht hätte. Beim ersten war ich mir einfach zu unsicher, Angst davor, dass ich ihn nicht richtig versorge und und und. Versagensängste halt. Beim 2. Hatte ich mich schlussendlich dagegen entschieden, da ich mit dem Großen viele Termine wahrnehmen musste und mein Vater schwer in der Schwangerschaft lag und ich nicht wusste, ob ich die nötige Ruhe dafür finde, dazu war klar, dass ich schnell wieder arbeiten gehen. Im Endeffekt hab ich mir trotzdem Vorwürfe gemacht es nicht zu versuchen obwohl es wahrscheinlich eh nicht geklappt hätte (Trinkfaul und Reflux-Kind wg. Verkürzung der Cardia). Nun stehe ich wieder vor der Entscheidung. Einerseits bin ich nun öfter zu Hause, arbeite auch zu Hause da ich nun Tagesmutter bin und betreue nur ältere Kinder (derzeit 7 und 11 Jahre). Allerdings wurde bei meinem Vater wieder Krebs festgestellt, Diagnostik läuft noch. OP wird sicher notwendig und danach ist alles offen. Nach der Geburt des 2. Kindes hatte er sich wieder aufgerappelt obwohl die Ärzte keine Chance mehr sahen, aber läuft es diesmal auch so? Das kann ja keiner sagen und somit spielt hier auch die Angst mit. Feststeht, dass ich wenn nötig, die Versorgung mit übernehme, da meine Mutter selbst chronisch krank ist. Wenn oft liest man eben, wenn es stressig ist klappt es häufig nicht oder schlechter, da Unruhe sich auch auf das Kind auswirkt. Meine damaligen Hebammen (hatte leider nie das Glück die selbe Nachsorgehebamme zu haben) haben meine Entscheidung befürwortet, gerade wegen meiner Unsicherheit. Mit meiner aktuellen Hebamme habe ich die Sache nicht besprochen. Sie hat zwar nach dem Stillen gefragt, da war aber meine Entscheidung eher bei nicht Stillen und je mehr es nun zum ET geht, sagt eine Hälfte "Probier es" und die andere sagt "was ist wenn es nicht funktioniert?" Was würden Sie raten? Klar, eine Entscheidung kann mir nicht abgenommen werden, dafür bin ich selbst zuständig, aber dennoch will ich mir verschiedene Meinungen anhören. Lg und danke schonmal immer vorraus

Mitglied inaktiv - 16.08.2016, 13:50



Antwort auf: Psychische Belastung und Stillen

Liebe ausviermachfünf, ich finde sogar, dass es einfacher wäre, wenn Du stillst, denn dann musst Du keine Flaschen kochen, in der Nacht nicht aufstehen und Du wirst auch nicht wieder um eine verpasste Stillbeziehung trauern müssen. Du kannst auch zusätzlich abpumpen und hättest einen Vorrat für den Ernstfall und abgestillt ist auch ziemlich schnell, wenn es nicht klappt! Vielleicht ist es eine Möglichkeit für dich, dass Du dein Baby nach der Geburt anlegst und so die ersten Schritte zum Stillen tust. Es ist für DICH und DEIN BABY von Vorteil, wenn Du zumindest eine kurze Zeit stillst. Bei dir erfolgt die Rückbildung der Gebärmutter schneller und dein Baby erhält zumindest das Kolostrum. Das Kolostrum, die erste Milch, die gebildet wird, ist besonders reich an Immunstoffen, hilft dem Baby das Mekonium (den ersten Stuhlgang) schneller auszuscheiden und schützt außerdem den Darm des Babys. Wenn Du dann, nachdem Du es probiert hast, feststellst, dass das Stillen nichts für dich ist, kannst Du jederzeit abstillen, wobei ich dir allerdings von Abstillmedikamenten wegen der möglichen nicht unerheblichen Nebenwirkungen abraten würde. Ein langsames Abstillen, unterstützt durch physikalische Maßnahmen wie Kühlen der Brust und eventuell naturheilkundliche und/oder homöopathische Mittel ist für deinen Körper sanfter und auch dein Kind würde von einem langsamen Abstillen und einer entsprechend langsamen Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung profitieren. Es könnte hilfreich sein, wenn du dir noch vor der Geburt eine kompetente Frau zur Seite holst. Vielleicht kannst du am Wochenende mal telefonischen Kontakt zu einer Stillberaterin in deiner Nähe aufnehmen und deine Sorgen und Fragen mit ihr besprechen? Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Alles alles Gute für dich, dein Baby und deinen Vater, ganz liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 16.08.2016



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