Frage: Probleme beim abendlichen Stillen

Hallo. Meine Tochter (7,5 Monate) wird noch 3x täglich gestillt. Morgens ca 6:30h, dann gibt es gegen halb zehn Milch-Brei, gegen 12h Gemüse-Fleisch, ca 15h Stillen, ca 17:30h Getreide-Obst und gegen 19:30h nochmal Stillen bevor es ins Bett geht. Seit einigen Wochen ist das Stillen abends im Bett problematisch. Es dauert ewig bis der Milchspendereflex kommt. Woran liegt das? Ich lege mich schon immer alleine in Ruhe mit meiner Tochter ins Bett, so wie wir es schon immer gemacht haben. Sie saugt und saugt aber es kommt dann einfach nichts bzw es dauert sehr lange (manchmal über 10 min) bis der Milchspendereflex kommt. Ich versuche ruhig zu bleiben, habe es mit gedanklich ablenken sowohl wie voll drauf konzentrieren versucht. Meine Tochter wird natürlich quengelig, zappelt rum und hat mich auch schon ein paar Mal gebissen (seit kurzem unten 2 Zähne). Ich möchte noch nicht abstillen und empfand das Stillen morgens und abends immer als besonders schön. Morgens ist es auch überhaupt kein Problem, ich habe pralle Brüste und es fließt fan schnell. Auch nachmittags im sitzen klappt gut. Nur abends ist es mittlerweile so ein Kampf. Was kann ich tun?

von Cathii am 06.07.2015, 11:57



Antwort auf: Probleme beim abendlichen Stillen

Liebe Cathii, Deine Milch ist nicht plötzlich vollständig weg, es ist vielmehr so, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt. Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass DU DIR alle Ruhe und Entspannung gönnst, die Du bekommen kannst. Wenn möglich, lege dich mit deiner Tochter ins Bett und kümmere dich um nichts anderes, als um dein Kind, dich und das Stillen. Ruhe dich aus, gönne dir etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die dir gefällt). Falls Du einen Geburtsvorbereitungskurs besucht hast, setze die Entspannungsübungen, die Du dort gelernt hast gezielt vor dem Anlegen ein. Denke an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer. Versuche alle Störungen auszuschalten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Lass dich von deinem Partner verwöhnen. Keine Angst, das muss jetzt nicht das Ende eurer Stillbeziehung sein. Wende dich auch einmal an eine Stillberaterin vor Ort und überlege dir, ob Du nicht ein Stillgruppentreffen besuchen magst. Der direkte Kontakt mit anderen stillenden Müttern und einer Stillberaterin ist ungeheuer hilfreich. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 06.07.2015