Hallo,
alle stillenden Mütter, die ich kenne, haben während der Stillzeit (manche inzwischen sogar schon 17 Monate) keine Periode bekommen. Mein Kleiner ist jetzt ein halbes Jahr alt und ich hatte Mitte März zum ersten Mal wieder meine Tage. In meinem Ratgeber "Babyjahre" steht, dass durch das Stillen der Eisprung unterdrückt wird und somit die Periode aus bleibt. Ich mache mir nun große Sorgen, ob bei mir etwas nicht stimmt. Warum habe ich denn jetzt schon meine Tage bekommen? Heißt das im Umkehrschluss, dass ich zu wenig Milch produziere?
Vor 2 Wochen haben wir mit der Beikost begonnen. Leider klappt es allerdings noch nicht ganz so gut und mein Kleiner verzieht oft das Gesicht oder dreht den Kopf weg. Er isst max.2 TL und sieht nicht gerade begeistert aus. Haben Kürbis pur, Kürbis mit Kartoffeln und Pastinaken mit Kartoffeln probiert. Außerdem habe ich ihm mal ein Stück Banane mit der Gabel zerdrückt, das hat er aber sofort wieder ausgspuckt. Was würden sie mir raten wie wir nun weitermachen sollen? Erstmal pausieren und in 2 Wochen nochmal probieren oder gleich ein anderes Gemüse? Ist er vielleicht noch nicht so weit? Karotte möchte ich nicht probieren, da er recht selten (1x pro Woche und länger) Stuhlgang hat und ich befürchte dass Karotte Verstopfung auslöst. Irgendwie habe ich den Eindruck dass er evtl. lieber etwas in der Hand haben möchte. Habe ihm beim Abendessen mal ein Stück gelbe Paprika und Gurke in die Hand gedrückt. Auch Apfel und Birne hat er mal angelutscht. Banane wollte er aber auch am Stück nicht. Irgendwie bin ich gerade etwas ratlos.
Vielen Dank im Voraus für ihre Unterstützung!
von
August_Mama_2013
am 04.05.2017, 22:16
Antwort auf:
Periode Stillzeit Milchmenge und Beikost
Liebe August_Mama_2013,
wie schön, dass ich dich gleich beruhigen darf.
Neben der Häufigkeit des Stillens spielt die individuelle Körperchemie der Frau eine Rolle, auch zum Beispiel der Anteil an Körperfettgewebe usw. Es gibt Frauen, während vollem Stillen bereits nach zwei Monaten wieder eine Periodenblutung haben, andere wiederum haben ein Jahr oder länger keine Menstruation und beides ist normal. Sobald dann die Menstruation wieder einsetzt, kann sie unregelmäßig sein und auch wieder aussetzen, z.B. wenn das Kind wieder deutlich häufiger stillt.
Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei. Ein Wechsel der Gemüse und Obstarten kann deshalb sehr sinnvoll sein. Außerdem sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden.
Die Beikost kann in Eiswürfelbehältern oder in kleinen Gläsern eingefroren werden.
Die Empfehlung lautet nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein.
Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.
Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Du könntest einen milchfreien Getreidebrei anbieten und dann einfach noch stillen.
Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden.
Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen.
Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden.
Probiere es aus und wenn dein Baby auch das nicht mag, warte einfach mal ein paar Tage ab und stille wieder voll.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.05.2017