Meine Tochter ist fast 4 Monate alt und wird voll gestillt. Habe immer wieder etwas Milch abgepumpt und eingefroren, für den Fall dass ich mal weg muss und sie dann jemand anderes zB Oma oder mein Mann mit der Flasche füttern kann. Wir mussten bisher auf 3 Hochzeiten und bei der Oma hat die Kleine Maus immer die Flasche genommen. Letzte Woche musste ich für einen Tag auf eine Fortbildung und mein Mann ist für den Tag zuhause geblieben. Die Kleine hat den ganzen Tag die Flasche (Avent/Natursauger) verweigert. Mein Mann sagte sobald sie den Sauger im Mund hatte wurde sie sehr unruhig und fing an zu weinen. Er hat dann später einen kleinen Kinderlöffel genommen und sie damit gefüttert. Ich möchte weiter voll stillen (nehme von Anfang an Stillhütchen) bis die Kleine ca. 6 Monate alt ist. Jetzt mache ich mir natürlich Gedanken, ob ich sie dann auf eine Flasche umstellen kann? Viele Grüße Nadine
von
Nadine85
am 09.09.2014, 14:38
Antwort auf:
Meine Tochter nimmt plötzlich keine Flasche mehr
Liebe Nadine85,
die Idee mit dem Löffel war prima und dieser kann für zwischendurch immer wieder genommen werden.
Wenn es dann akut wird mit der Flasche und Du sie regelmäßig geben magst, gibt es Tipps.
Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt.
Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren.
Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln.
Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt:
• die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist
• das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln
• den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut
• den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen
• verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren
• verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen
• versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern
• geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel)
Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden.
Wichtig ist, dass Du wirklich geduldig bleibst.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.09.2014