Hallo,
meine Tochter (18 Wochen) wird seit der 2. Woche teilgestillt, nachdem sie durch eine Erkältung innerhalb von drei Tagen 130g abnahm. Wir kamen leider nicht mehr von der Flasche weg, so dass sie nun täglich 3-4 Flaschen (Gesamtmenge ca. 350ml) bekommt. Nachts stille ich, morgens ist die Windel prallgefüllt.
Nun habe ich seit Beginn der Stillzeit Probleme mit der linken BW, die Seite mögen wir beide nicht. Scheinbar braucht meine Tochter dort recht lang, bis der Milchspendereflex ausgelöst wird. Teilweise ist die BW verformt und brennt; zudem hatte ich bis vor kurzem mit Vasospasmus beidseitig zu kämpfen (mir half Magnesium).
Leider habe ich mir vor ein paar Tagen eine Oberarmfraktur zugezogen,so dass ich nachts nicht mehr die gute Seite zum Stillen nehmen kann, doch mittlerweile ist die schlechte Seite schon blutig und mir graut es vor den Nächten. Dabei achte ich darauf, dass meine Tochter nicht nur die BW im Mund hat. Sie nuckelt auch nachts verstärkt.
Möchte ungerne abstillen, doch die bisher tollen Nächte sind vorbei und mir graut es auch tagsüber sie an der schlechten Seite trinken zu lassen.
Benutze neben MuMI Lanolinsalbe, wäre Heilwolle auch eine Option? Es wird noch ein paar Wochen dauern, bis ich wieder nachts auch die rechte Seite nehmen kann.
Vielleicht haben Sie ja noch einen Tipp (meine Hebamme erreiche ich leider nicht).
Viele Grüße
Anki
von
Anki81
am 20.02.2015, 15:09
Antwort auf:
Einseitig schmerzende Brustwarze
Liebe Anki,
schau doch mal, ob du nicht eine Fachfrau in der Nähe hast, die dir zeigen kann, wie du trotz deiner Einschränkung aktuell an eurer Stilltechnik arbeiten kannst:
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis du jemanden erreichst helfen vielleicht diese Tipps:
Um die Heilung der verletzten Brustwarze zu beschleunigen haben sich die folgenden Vorgehensweisen bewährt:
o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
o Wenn Lanolin nicht viel bringt, schau mal, ob es bei euch MultiMam-Kompressen gibt...
o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
Andererseits wäre es auch denkbar, dass du nur mit einer Brust weiter stillst, denn sie kann genug Milch produzieren um dein Kind zu versorgen!
Lieben Gruß und gute Besserung!
Kristina
von
Kristina Wrede
am 20.02.2015