Bis Dienstag muss er zunehmen..:(

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Bis Dienstag muss er zunehmen..:(

Hallo, ich bräuchte Rat. Ich bin Mutter eines 2 Wochen alten Jungen. Er kam mit 3310g in der 39 Ssw zur Welt. Größe war wohl total falsch berechnet...bei der Geburt hieß es 54cm ...beim Arzt gestern waren es dann 49,5cm. Mein Problem: Der kleine nimmt nicht zu. Er war ca eine Woche nach der Geburt bei 3000g laut Hebamme. Nun eine Woche später bei 3060g laut Arzt, Ich stille voll. in der 1 Woche hatten wir noch unsere Schwierigkeiten, er trank in den ersten vier Tagen kaum. Was laut Hebamme an meinen Brustwarzen liegt. ( Schlupf und Flachwarze) Naja ich bekam Stillhütchen und er trinkt seitdem auch. Die Hebamme meinte zu mir, er sei gut angelegt. Er schluckt regelmäßig. Und jetzt in der 2. Woche war die Windel bei jedem wechsel gut mit Pipi voll und mind. 3 mal am Tag mit gelb breiigen Stuhlgang. Wenn er wach ist, ist er aufmerksam und verfolgt uns auch schön. Diese Woche hatte ich nach Bedarf gestillt also alle 2 Std. meldete er sich und meist eine halbe std oder länger. Danach schlief er meist auch ein...außer wenn ich das Gefühl hatte das ein pups quer sitzt bzw ich seinen Magen/Darm arbeiten hörte. Weinen tut er aber auch nicht sooo viel. Nun bis gestern dachte ich das wir uns langsam einspielen und es bergauf geht. Und nun bin ich sehr verunsichert er hat obwohl ich ihn oft anlegte und meiner Auffassung nach er auch trinkt. Nicht zu genommen. :( Der Arzt sagt, ich lege zu oft und zu lange an...und er würde zuviel Energie beim stillen verbrauchen. Ich habe nun bis Dienstag Zeit das der Kleine zumindest etwas zunimmt ansonsten will er mir Alternativen vorschlagen... ich möchte das zufüttern mit Pre vermeiden. Bin mir gerade aber so was von unsicher ob ich / wir das schaffen. Ich lege ihn jetzt seit gestern abwechselnd an beide Brüste an. ( Vorher trank er meist nur an einer) Er meldet sich auch immer noch alle zwei std. und ich fühle mich nicht gut dabei, dass ich das hinauszögern soltte... ach keine ahnung... meiner Hebamme vertaue ich gerade auch nicht wirklich. Diese sagte mir vor 2 Tagen das der Kleine fit aussehe. Sie war in der Stillzeit da und war auch eigentlich zufrieden mit dem Stillen... hm was mache ich jetzt bis Dienstag? Woran kann es liegen das er nicht zunimmt obwohl alles sich eigentlich stimmig anfühlt? Ach ja auch der Arzt meinte, dass ausser das Thema mit dem Gewicht der Kleine gesund aussieht und wirkt. Liebste Grüße Edyta

von Edyta am 05.02.2016, 15:11



Antwort auf: Bis Dienstag muss er zunehmen..:(

Liebe Edyta, zum einen meine auch ich: Lass dich nicht verrückt machen. Ich habe noch nie gehört, dass ein Baby beim Stillen zu viel Energie verbrauchen könnte. Es klingt für mich wie ein Ammenmärchen. Ob dein Arzt seine Meinung irgendwie belegen könnte??? Fakt ist aber auch: So kleine Säuglinge brauchen viel Kalorien, also viel Muttermilch, um gut zu gedeihen. Eine durchschnittliche Gewichtszunahme von mindestens 150 Gramm pro Woche sollten es schon sein. Wird dieser Wert nicht erreicht, sollte was getan werden, aber das ist nicht zwangsläufig künstliche Milch. Eine sehr bewährte Methode, einem Baby geballte Energie zukommen zu lassen ist die Fütterung von Muttermilchsahne. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst (geht oft leichter, wenn an der anderen Seite gestillt wird), die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird er ganz sicher einen Schub machen! Und, wie frostiger auch erwähnt, kann die Brustkompression helfen! Gute wäre es auch, wenn du Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnimmst, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich ja leider nicht sehen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Viel Erfolg und liebe Grüße, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)

von Kristina Wrede am 05.02.2016



Antwort auf: Bis Dienstag muss er zunehmen..:(

Hallo, Ich kenne dein Problem und kann dir nur raten, dich vom Kinderarzt nicht verrückt machen zu lassen. Vor einem Vierteljahr habe ich hier regelmäßig geschrieben, weil meine Maus auch so zart ist. Die Kinderärztin hat mich irre gemacht und der Stress war kontraproduktiv. Ich hab hier den Tipp der Brustkompression und Muttermilchsahne bekommen, was Gold wert war. Woanders habe ich gelesen, dass man das Kind warm einpacken soll, damit es nicht so viel Energie verbraucht. Ich hatte immer das Gefühle, dass meine Tochter genug bekommt. Sie nimmt noch immer im unteren Bereich zu. Inzwischen habe ich den Kinderarzt gewechselt und es ist Ruhe eingekehrt. Ich würde auf mein Gefühl hören und euch vor der großen Panik noch ein bisschen Zeit geben.

von frostiger am 05.02.2016, 17:34



Antwort auf: Bis Dienstag muss er zunehmen..:(

Hi, ich kenne das auch, und so wie du das beschreibst trinkt er sehr gut. Hör auf dein Gefühl was das stillen angeht. meine Maus wollte jede Stunde was trinken, was angeblich auch niee sein kann laut Arzt, weil so schnell hintereinander geht das nicht... naja, ich hab auch den Arzt gewechselt,... da sind leider wohl einige dabei die nicht so still-freundlich sind... mir hatte man auch stress gemacht mit vor dem stillen wiegen und nach dem stillen wiegen um zu sehen wieviel sie getrunken hatte - so ein Stress (auch fürs Kind) - nie wieder.

von Sternengelbe am 05.02.2016, 20:28



Antwort auf: Bis Dienstag muss er zunehmen..:(

Mir ging es genauso wie Dir. Ich wollte unbedingt stillen... Und habe aber gelernt, daß die Welt von ein bißchen Pre nicht untergeht. Ich konnte trotzdem bald voll Stillen. Zuerst mit Stillhütchen und nach 4 Monaten sogar ohne. Jetzt habe ich nach einem Jahr abgestillt. Es war eine schöne Stillzeit. Am Anfang habe ich mich zu sehr unter Druck gesetzt, dabei ist die Gesundheit meines Babys das Wichtigste. LG

von Mäusekind2015 am 05.02.2016, 21:44



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