Abstillen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Abstillen

Hallo, meine Tochter wird übermorgen 13 Monate alt und ist leider eine sehr schlechte Esserin. Dadurch stille ich sie noch ziemlich viel oder eher gesagt noch fast voll,da sie bei Mahlzeiten max. 5/6 Happen nimmt und dann nicht mehr möchte.... Nun möchte ich aber eigentlich langsam gerne abstillen,weil ich sonst die Befürchtung habe,dass das Ewig so weiter geht und ausserdem habe ich das Problem dass sie bei mir nur mit meiner Brust einschläft. Das Einschlafen dauert in letzter Zeit ganz schön lange und ich möchte das so nicht mehr,es ist manchmal ganz schön anstrengend, vor allem wenn meine Brüste sich , durch momentan häufiges dauernuckeln, in der Nacht wund anfühlen. Ich stelle mir das Abstillen ganz schön hart vor. Also für sie und auch für mich. Mir würde es denke ich am leichtesten fallen,wenn ich so schnell wie möglich komplett abstille,damit ich auch nicht wieder nachgebe und ihr in manchen Situationen doch wieder die Brust gebe. Aber ich will auch nicht,dass die Kleine extrem leidet beim Abstillen,daher wollte ich Sie fragen,was Sie meinen wie ich sie am besten abstille. Normaler Weise ersetzt man ja nach und nach eine Mahlzeit , aber das hat ja leider nicht funktioniert. Meine Hebamme meinte ich solle konsequent bleiben dann wird sie auch schon richtig essen weil sie hunger hat. Und wenn ich das nicht mache,stille ich noch bis 3 und das will ich ja nicht. Aber ist das nicht zu hart? Vielen Dank schonmal

von me-ma am 13.05.2016, 16:26



Antwort auf: Abstillen

Liebe me-ma, Niemand kann vorhersagen, wie schnell Du nun ob mit oder ohne Abstillen wieder schwanger werden kannst. Sogar ohne Periodenblutung kann es zu einem Eisprung kommen und es gibt viele Frauen, die in der Stillzeit gleich beim ersten Eisprung, dem keine Blutung vorangegangen war, wieder schwanger geworden sind. Stillen hat eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann auch bei einem älteren Stillkind die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben „kann" und nicht „muss". Es gibt da übrigens eine interessante Theorie auch über die Reife des Kindes in Bezug auf Geschwister: so lange ein Kind noch so häufig an der Brust der Mutter trinkt, dass dadurch die Fruchtbarkeit der Mutter eingeschränkt wird, so lange ist es auch noch nicht reif genug, die Mutter mit einem weiteren Geschwisterkind zu teilen. Manche Menschen halten dies vielleicht weit hergeholt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viel Wahres dran ist. Die Entscheidung, ob Du zugunsten einer erneuten Schwangerschaft bzw. um die Wahrscheinlichkeit einer neuen Schwangerschaft eventuell zu erhöhen, ab- oder weniger stillen oder einfach der Natur ihren Lauf lassen und abwarten willst, kannst nur Du alleine treffen. Ich kann deine Ungeduld nach 13 Monaten gut nachvollziehen, aber glaube mir: Es geht NICHT ewig so weiter. Deine Maus braucht noch viel von dir, und das ist eben so. Das Beste, was du tun kannst, damit sich das "verwächst", ist ihr zu geben, was sie braucht. Also noch ein bisschen Geduld haben...? Im Übrigen ist es NICHT so, dass die Beikost Brustmahlzeiten ersetzen sollte oder müsste. Nur die Babynahrungsindustrie möchte uns das gern so verkaufen... Genau deshalb sprechen wir von BEI-Kost, nicht von ANSTATT-Kost. "Aushungern" funktioniert nicht, sondern schafft nur Ernährungsprobleme. Der Tipp deiner Hebamme ist darum nicht so gut. Außerdem: Woran macht sie fest, dass deine Maus auch noch in 2 Jahren stillen wird, wenn du JETZT nicht damit aufhörst. Das ist doch mehr ein Vorurteil als solides Stillwissen :-( Weiterstillen bedeutet aber auch nicht, dass du stundenlang stillen musst, bis sie schläft. Denn es ist dein gutes Recht, Grenzen zu setzen. Die Frage ist immer, was ist einfacher... Daran zu arbeiten, die Gewohnheiten zu verändern und die Bedürfnisse auf andere Weise zu befriedigen oder weiter zu machen wie bisher. Keiner kann das beurteilen außer dir!! Vielleicht wäre eine Alternative ja, dass du stillfreie Zeiten einführst? Kannst du dir das vorstellen? Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 13.05.2016



Antwort auf: Abstillen

Ach und noch ein Grund für das Abstillen ist, dass wir gern für die Kleine noch ein Geschwisterchen hätten. Mit möglichst geringem Altersunterschied, aber da wurde mir jetzt auch schon mehrfach gesagt,dass ich während der Stillzeit bestimmt nicht schwanger werde. Ich habe meine Periode ja auch noch nicht wieder gehabt.

von me-ma am 13.05.2016, 16:52



Antwort auf: Abstillen

Liebe Kristina, vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort,du hast mir sehr weiter geholfen. Ich werde jetzt einfach abwarten und lasse die Kleine entscheiden, wann wir nicht mehr stillen. Aber ich werde versuchen es einzugrenzen, dass sie nicht mehr stundenlang dauernuckelt. Mal schauen, ob ich trotz Stillen schwanger werde. Ich würde mich freuen, aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass diese Theorie etwas wahres hat und wenn es noch nicht klappt , müssen wir uns eben noch ein bisschen gedulden. Vielen, vielen Dank nochmal und ein schönes Wochenende :) me-ma

von me-ma am 13.05.2016, 22:38



Antwort auf: Abstillen

Hallo Me-ma, meine kleine ist jetzt zwei Jahre und beim Thema Essen ging es uns genauso. Sie hat mit über einem Jahr noch so gut wie nix gegessen, nur gestillt. Die Kinderärztin hat mir sogar empfohlen abzustillen, weil das Kind ja nicht genug Nährstoffe bekommen würde. Zum Glück habe ich das ignoriert, da unsere Maus auch immer sehr propper war und nicht so aussah als würde ihr irgendwas fehlen. Das Thema Essen war für uns immer mit Stress verbunden, bzw. wir haben uns und ihr den Stress gemacht, weil wir meinten das Kind müsste doch endlich was essen. Jetzt mit zwei Jahren isst sie endlich, aber auch nicht wirklich viel. Abends zum Beispiel nur Wurst und Käse, ohne Brot natürlich und wenn wir Glück haben noch bissl Obst. Aber alles ist viel entspannter geworden seit wir uns entspannt haben und ihr einfach vertrauen, dass sie sich holt, was sie braucht. Gestillt wird sie immer noch, sie braucht es einfach und es tut ihr gut....und mir auch. Genauso ist es mit dem Thema schlafen, manchmal schläft sie ohne Brust ein, manchmal geht es so gar nicht ohne. Den Part überlasse ich auch gerne dem Papa :-) Das Zauberwort heißt grundsätzlich einfach, Stress raus und vertrauen haben und auf das Bauchgefühl hören, auch wenn das meist sehr schwierig ist, weil die Umwelt alles besser weiß. Alles Gute für Euch!!!

von Estawan am 24.05.2016, 11:13



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