Frage: Abstillen mit Chemie

Hallo liebes Expertenteam, ich möchte gerne in den nächsten 6 Wochen abstillen. Mein Sohn ist 1 Jahr alt und geht ab Dezember in die Kita und bis dahin möchte ich gerne abgestillt haben. Momentan stillen wir ca 3x tgl und Nachts + Einschlafstillen + nächtliches nuckeln. Ich war heute bei meinem Gynäkologen und dieser verschrieb mir Liserdol. Ab heute habe ich begonnen die Mittagsstillmahlzeit ausfallen zu lassen. Und werde wöchentlich eine Stillmahlzeit "absetzen". Meine Frage ist nun: Können die Tabletten Liserdol Auswirkungen auf meinen Sohn haben, da er ja noch gestillt wird? Kann die Wirkung aufgehoben werden von den Tabletten, wenn er weiterhin gestillt wird? Vielen Dank. Sonnenstern

von Sonnenstern2013 am 16.10.2014, 17:59



Antwort auf: Abstillen mit Chemie

Liebe Sonnenstern, diese Tabletten sind mehr als umstritten und wirken keineswegs so, dass sofort die Milchbildung unterbunden wird. Im Gegenteil: Außerhalb der unmittelbaren Neugeborenenperiode können sie sogar gar nicht wirken, so dass nur die nicht unerheblichen Nebenwirkungen bleiben können. Auch unter der Tabletteneinnahme muss die Brust immer so weit entleert werden, dass die unangenehme Spannung nachlässt. Anschließend empfiehlt es sich die Brust zu kühlen (20 Minuten). Wichtig ist, dass die Frau weiß, dass es nach dem Absetzen des Medikamentes wieder zu einer erneuten Milchbildung kommen kann. Wenn Sie absolut nicht mehr stillen wollen, dann ist es unbedingt notwendig, dass Sie die Brust nun entweder durch Handausstreichen oder Abpumpen immer dann, wenn sie spannt, so weit entleeren, dass die Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Gestillt kann unter der Tabletteneinnahme werden. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch sollten Sie keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. Ab dem ersten Geburtstag kann Vollmilch gegeben werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 16.10.2014



Antwort auf: Abstillen mit Chemie

P.s.: Kann ich dann als "Ersatz" mit Vollmilch beginnen oder lieber Pre? Gebe ihm momentan Milchprodukte und Pre im Müsli Danke. Sonnenstern2013

von Sonnenstern2013 am 16.10.2014, 18:39



Antwort auf: Abstillen mit Chemie

Vielen Dank für die Antwort. Eigentlich wollte ich das auch mit Tees und Globulis versuchen, bzw habe das auch gemacht aber durch das stillen hat es nicht wirklich geholfen. Und das abstillen sollte bis zur Kita auf jeden Fall funktionieren, da ich nicht in der Eingewöhnung abstillen möchte. Kann ich das nächtliche nuckeln + Einschlafstillen + Nachts abstillen (alles) "zeitgleich" machen oder ist das für ihn zuviel? Wenn ja, womit sollte ich am besten starten? Eignet sich das "Programm" nach Gordon? Ist es überhaupt machbar innerhalb 6 Wochen abzustillen? Oder ist das Otopie? Danke nochmal. Sonnenstern2013

von Sonnenstern2013 am 16.10.2014, 19:49



Antwort auf: Abstillen mit Chemie

Liebe Sonnenstern, jede Familie muss für sich selbst ausprobieren, was am besten funktioniert, doch nach meiner Erfahrung ist es wenig sinnvoll zuerst das nächtliche Stillen ausfallen zu lassen. Günstiger ist es in den meisten Fällen zuerst das mittägliche Stillen einzuschränken und schließlich wegzulassen, dann das abendliche Stillen und zuletzt das Stillen in der Nacht. Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Biggi

von Biggi Welter am 16.10.2014



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