Frage: Abpumpen

Liebe Stillberaterinnen, ich möchte gerne mal einen Tag Kinderfrei haben und pumpe nun schon fleißig. Ich lege mein Kind immer an und pumpe nebenher auf der anderen Seite. Dabei kommen pro "Sitzung" aber nur etwa 30-50ml. Ich finde es extrem wenig. Ich pumpe etwa 5-7 Minuten, dann massiere ich und dann pumpe ich noch mal etwa 5 Minuten in langen Schüben. Mehr hält die Brustwarze nicht aus... Und beim zweiten Ansatz kommt auch meist eigentlich gar nichts mehr. Daher zwei Fragen: 1. Komme ich so an die Fettmilch, damit mein Kind durch das Abgepumpte auch gut versorgt ist? 2. Ist das denn genug Milch oder habe ich zu wenig? Wenn sie auch immer nur so wenig trinkt dann wären das ja am Tag nur 300-500ml!? Ich lege nach Bedarf an - in letzter Zeit sehr häufig, da sie quengelig ist. Habe das eher auf Wachstum geschoben, nun weiß ich nicht wegen der Milchmenge. Benutze die Philips Avent Handpumpe. Eine Freundin meinte, sie habe damit immer so um die 100ml pro Pumpengang bekommen. Nachts schaffe ich das auch, da ist die Milch aber wirklich wässrig, weil die Brust einfach voll ist vorher... Mein Kind ist 14 Wochen alt. Vielen Dank für ihre Arbeit hier + schöne Feiertage!

von pattika am 18.04.2014, 14:10



Antwort auf: Abpumpen

Liebe pattika, wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch eine Milchpumpe ausgelöst wird. Die Unterteilung der Milch in Vordermilch und Hintermilch ist nicht so, wie es immer wieder zu lesen ist und ist für die Praxis abgesehen von wenigen, besonderen Fällen kaum relevant. Der Milchspendereflex setzt beidseitig ein, so dass das Kind an der zweiten Brust dann eine „Mischmilch" erhält. Die Unterscheidung in „Vordermilch" und „Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder oder Hintermilch nachdenken. Mutternmilch sieht auch anders aus als (homogenisierte) Kuhmilch und der Anblick kann manchmal befremdlich sein. Es gibt ein relativ weit gestreutes Farbspektrum und auch grünliche Milch kann dazu gehören. Manchmal hängt die Farbe der Milch auch von der Ernährung der Frau ab. Ich hänge Ihnen einen Artikel zum Thema „Bunte Milch" an, der von sehr unterschiedlichen Farben der Milch berichtet. Nach Möglichkeit sollten Sie auch gar keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Also, kein Grund zur Sorge! LLLiebe Grüße Biggi Welter „Bunte" Muttermilch Denise Both, IBCLC Da wir meist an den Anblick von homogenisierter Kuhmilch gewöhnt sind, erstaunt manche Mütter das Aussehen ihrer abgepumpten Milch, bei der sich nach längerem Stehenlassen der Fettanteil oben absetzt. Bevor das Baby die abgepumpte Milch erhält, sollte sie vorsichtig geschwenkt werden, so dass sich das Milchfett wieder verteilt. Die Farbe von frischer Muttermilch variiert zwischen gelblich, bläulich oder sogar bräunlich. Gefrorene Muttermilch kann einen gelblichen Farbton annehmen, was aber nicht bedeutet, dass die Milch verdorben ist, es sei denn sie riecht oder schmeckt schlecht. Manchmal beeinflusst ein Nahrungsmittel oder ein Medikament die Farbe der Muttermilch. Normalerweise ist dies kein Grund zur Besorgnis. Es wurde berichtet, dass der Genuss von Sunkist Orange Soda, das rote und gelbe Farbstoffe enthält, die Milch einer Mutter rosa orange werden ließ. Ruth Lawrence, MD, berichtet von Müttern, die Bedenken wegen grüner Milch hatten. Nachdem die Ernährung der Mütter sorgfältig überprüft worden war, wurden die Nahrungsmittel, die man als Ursache der Verfärbung vermutete, weggelassen und anschließend wieder in den Speiseplan aufgenommen, um die Wirkung zu bestätigen. Bei den Lebensmitteln, die dazu führten, dass sich die Milch grün färbte, handelte es sich um Gatorade (ein Getränk, das grüne Lebensmittelfarbe enthält), Kelp (Seetang) und andere Algenarten (insbesondere Algentabletten) und um Vitaminpräparate, die in Naturkostläden verkauft werden (Lawrence 1994). In einem Fall wurde von schwarzer Milch berichtet. Die Frau hatte vier Jahre lang ein bestimmtes Antibiotikum (Minocyclin Hydrochlorid) eingenommen (Basler und Lynch 1985).

von Biggi Welter am 18.04.2014



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