Hallo DR. Bluni!
In der 34 Woche wurde bei einer Untersuchung im KH festgestellt das ich zuwenig Fruchtwasser habe (untere Normgrenze). Da es kontrolliert werden soll war ich heute (Ende 35ssw) nochmal in der Klinik. Der Arzt meinte das das Fruchtwasser jetzt unter der Normgrenze liegt aber es für die 4 Wochen noch aussreichen würde.
Was hat zuwenig Fruchtwasser für eine Auswirkung auf die Schwangerschaft bzw auf das Kind?
Ist das gefährlich für meine kleine?
Kann ich irgendwas tun damit es wieder mehr Fruchtwasser wird?
Vielen Dank!
Gruß Anja
Mitglied inaktiv - 25.04.2011, 12:55
Antwort auf:
zuwenig Fruchtwasser
Hallo,
das Fruchtwasser weist in Relation zum fetalen Volumen bei 24 Schwangerschaftswochen sein maximales Volumen auf. Dieses bleibt bis 37 Schwangerschaftswochen in etwa konstant.
Die Fruchtwassermenge nimmt danach nimmt fortlaufend bis zum Termin ab, und zwar um ca. 33% pro Woche. Diese Volumenreduktion geht dann auch mit einer Abnahme der Kindsbewegungen einher.
Darüber hinaus lässt sich eine verminderte Menge an Fruchtwasser (Oligohydramnion) im letzten Schwangerschaftsdrittel in 3-5% aller Schwangerschaften nachweisen.
Deshalb kann sich häufig schon mit einer ausreichenden Trinkmenge der Frau die Fruchtwassermenge verbessern, sofern es für die verringerte Fruchtwassermenge keine anderen Ursachen gibt.
Deshalb muss ein Oligohydramnion nicht gleich auf eine Störung des Kindes hindeuten. Es bedeutet jedoch, dass der Befund sonographisch kontrolliert wird. Und bei Unklarheiten oder anderen Hinweiszeichen, sollten dann je nach Bedarf neben einer verminderten Funktionsleistung des Mutterkuchens auch Entwicklungsstörungen, Fehlbildungen oder genetische Störungen ausgeschlossen werden.
Dazu gehört dann auch die Doppleruntersuchung per Ultraschall, um eine Minderfunktion der Plazenta auszuschließen.
Im zweiten Drittel findet sich ein Oligohydramnion nur in 0,2% der Schwangerschaften. In diesen Fällen findet man in 5-10% Chromosomenstörungen und in den überwiegenden Fällen Nierenanlagestörungen.
Insofern sollten Sie immer die individuelle Einschätzung Ihrer Ärztin/Arzt abwarten und dann schauen, was die ggf. durchgeführte, spezielle Ultraschalluntersuchung erbringt.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 25.04.2011