Sehr geehrter Herr Bluni,
ich hatte vor einigen Jahren eine Konisation und bin nun in der 18+0. Mir geht's blendend, was ja schön ist. Allerdings hat mein FA letzte Woche meinen GMH gemessen und der ist nur 3.4 cm lang. Das sei kein Grund zur Sorge, meinte er, aber natürlich nicht wie normal, sprich ohne Koni. Er will mich erst in 6 Wochen wieder sehen.
Eine Kollegin von meiner Mutter ist auch Frauenärztin, sie ist der Meinung, ich soll mich schonen, nicht zu viel Sport machen (schwimmen und Schwangerschaftsyoga erlaubt, Crosstrainer nicht) und nur bis zu 1.5 Std spazieren gehen.
Jetzt habe ich 2 Ärzte, 2 Meinungen - schlau wie ich bin, dachte ich, ich hol mir noch eine von Ihnen - nur zur Vervollständigung meiner Verwirrung :)
Nein, im Ernst: ich bin verunsichert. Ich weiss nicht, ob ich noch normal rumlaufen darf, ich habe einen Vollzeitjob (Büro), sitze daher viel und fahre natürlich Velo und lebe einfach normal, mit allem, was man so tut. Was ist denn nun sinnvoll, schonen oder nicht? Muss ich mir so den Kopf zerbrechen?
Danke für Ihre Meinung und Gruss aus der Schweiz
von
ribiseli
am 12.12.2013, 13:47
Antwort auf:
Verkürzter Gebärmutterhals
Hallo,
1.bekanntermaßen wird eine Frau nach Konisation ein höheres Risiko für Frühgeburtsbestrebungen und eine Frühgeburt haben, als eine Frau ohne eine entsprechende vor Operation.
2. es gibt aber bis heute keine offizielle Empfehlung, dass wir nun alle diese Frauen in der Schwangerschaft im Hinblick auf eine vorzeitige Verkürzung des Gebärmutterhalses screenen.
3.physiologischer Weise wird der Gebärmutterhals bei einer Frau nach diesem Eingriff immer etwas kürzer sein als bei anderen Frauen. Solange diese länger aber nicht weiter abnimmt und noch keine Beschwerden da sind, werden wir eigentlich keine weiteren Maßnahmen aussprechen.
Da es hierzu aber keine einheitlichen Standards gibt, ist es sehr verständlich, dass Sie bei zehn verschiedenen Ärzten gegebenenfalls auch zehn verschiedene Meinungen hören werden.
Bei Unsicherheit wenden Sie sich dazu am besten an einen Perinatalzentrum in Ihrer Nähe. Dort kann dann Ihre persönliche Situation sicherlich am besten eingeschätzt werden. Denn dieses kann auch immer nur individuell beurteilt und behandelt werden.
Herzliche Grüße in die Schwyz.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 12.12.2013