Tiefe Beinvenentrombose und Lungenembolie

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Tiefe Beinvenentrombose und Lungenembolie

Hallo Herr Bluni, ich bin jetzt in der SSW 26+3 und ich war vom 30.03.-6.04.2011 im Krankenhaus, da eine tiefe Beinvenentrombose und eine beidseitige Lungenembolie festgestellt wurde. Ich nehme seitdem jeden Tag zweimal Clexane und trage natürlich Thrombosestrümpfe. Ich kann wieder normal atmen und laufen kann ich auch wieder normal. Dem Kind geht es laut Ultraschall und Ärtzen und täglichen Bewegungen im Bauch :) soweit auch gut. Ich habe nun 2 Fragen. Die erste Frage bezieht sich auf den Arztbrief, welchen ich vom Krankenhaus bekommen habe. In dem steht, dass die Plasma C und S-Werte erhöht sind und um eine genetische Ursache ausschließen zu können, dieser Gentest erst NACH der Schwangerschaft wiederholt werden soll, da die Werte in der Schwangerschaft erhöht sein können. Aber soweit ich weiss, sind Gene ja nunmal Gene, die sich während einer Schwangerschaft nicht ändern sollten....sonst wäre ja jede Schwangere eine einzige große Mutation! :)...also kann man mich testen, trotz Schwangerschaft??? Und die 2. Frage wäre, ob ich in ca. 3 Wochen mit dem Flugzeug verreisen kann? Es handelt sich um Kurzstreckenflüge von zunächst 1 h, dann mehere Stunden Aufenthalt am Flughafen und dann nochmals knapp 1 h Flug! Denken sie, dass das fliegen möglich ist oder eher nicht??? Danke im Voraus Klara

Mitglied inaktiv - 22.04.2011, 12:47



Antwort auf: Tiefe Beinvenentrombose und Lungenembolie

Liebe Klara, 1. es können sicherlich Blutuntersuchungen auf diverse Formen einer angeborenen Gerinnungsstörung auch in der Schwangerschaft erfolgen 2. Antithrombin, Protein C und Protein S sind körpereigene Hemmstoffe der Gerinnung im Blut. Sie sorgen im Normalfall dafür, dass die Blutgerinnung auf den Ort des Gefäßdefektes begrenzt bleibt und schalten diese bei ausreichender Gerinnungsaktivität ab. Ein Mangel führt zu einer deutlich erhöhten Thromboseneigung. Thrombosen treten bei diesen Mangelzuständen in der Regel erst ab der Pubertät auf, das Risiko steigt dann aber mit zunehmendem Lebensalter drastisch an. Eine Risikosituation stellt z.B. auch eine Schwangerschaft dar. Beim Protein-S ist es jedoch so, dass die Werte unter der Einnahme von Marcumar®, Östrogenen oder in einer Schwangerschaft verändert sein können. Insofern sind die erhobenen Werte ggf. nicht verwertbar und sollten dann nach der Schwangerschaft neu bestimmt werden. 3. vor dem Hintergrund der Ereignisse glaube ich nicht, dass man Ihnen guten Gewissens zu der geplanten Reise raten kann. Bitte stimmen Sie sich dazu in jedem Fall vorher mit Ihren Ärzten ab. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 22.04.2011



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