Hallo, meine letzten beiden Zyklen waren je ca. 44 Tage lang. Ein Prolaktintest heute morgen ergab einen Wert von 2,9. Wie muss ich das verstehen? Wie wird das behandelt? Ist Agnus Castus eine Option? Wie rasch normalisieren sich die Werte? Danke!! Hanan
von hanan am 18.12.2014, 08:55
Hallo, ein etwas erniedrigt der Wert hat normalerweise überhaupt keine klinische Bedeutung. Jedoch kommt es hier gegebenenfalls auf andere Werte an, wie zum Beispiel die Schilddrüsenwerte. Stimmen Sie sich dazu aber bitte mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB
von Dr. med. Vincenzo Bluni am 18.12.2014
Entschuldigung, aber so eine Auskunft macht mich dann doch etwas sprachlos. Ein so stark erniedrigter Wert (normal sind bei Prolaktin Werte zwischen ca. 5 und 30 ng/ml - je nach Labor natürlich) ist keinesfalls einfach "ohne Bedeutung", sondern spricht dafür, dass im Bereich der zentralen Hormonsteuerung etwas definitiv nicht stimmt. Dafür spricht auch der lange Zyklus. Dazu wären natürlich noch die Schilddrüsenwerte wichtig. Relativ niedriges TSH und Prolaktin weisen auf einen Mangel an TRH hin! Ganz wichtig: Unbedingt auch die freien Schilddrüsenwerte (ft3, ft4) bestimmen lassen, auch wenn das viele Ärzte bei Kassenpatienten für unnötig erachten. Zur Not auf eigene Kosten, das sollte es einem Wert sein und kann viele Odysseen ersparen. Zudem sind niedrige Schilddrüsenhormone auch für die Schwangerschaft und die Entwicklung des Kindes enorm wichtig (insbesondere für die Gehirnentwicklung!). Die freien Werte sollten dabei immer im oberen Drittel des Normalbereichs liegen. Bei einem Mangel an TRH kann (muss nicht) möglicherweise Zink helfen. Hier gibt es Studien, die zeigen, dass eine Unterversorgung mit Zink zu einem Absinken des TRH-Wertes und damit TSH und Prolaktin führt, das TRH zinkabhängig ist (und das nicht nur bei Ratten). Quelle u.a.: http://ajcn.nutrition.org/content/33/8/1767.short Man sollte allerdings nicht überdosieren, da Zink den Kupferhaushalt stören kann.
von Resaja am 22.05.2015, 12:04
