Frage: Pathologiebefund

Ich habe nun mein Ergebnis der letzten Ausscharbung nach Missed Abortion vorliegen. Diese war 10/14 in der ca 8.SSW. In 11/13 hatte ich auch Missed Abortion bei ca 8. SSW. Können Sie mir das evtl "übersetzen". Meine Gyn hat mir einige Sachen erklärt, aber wenn man da so sitzt mit dieser Informationsüberflutung, weiß man im Nachhinein gar nicht mehr was sie sagte... Man sieht eine fokal nekrotische, eingeblutete und von wechselnd dichten granulozytären Infiltraten durchsetzte Decidua graviditatis sowie ein hoch sekretorisch transformiertes Korpusendometrium. Außerdem finden sich zahlreiche unterschiedlich große, vereinzelt vaskularisierte Zotten mit zum Teil mukoiden oder ödematös-regressiven Veränderungen des Zottenstromas. Die Zotten werden von zweilagigen Trophoblastepithelien bedeckt. Außerdem kommen choriale Riesenzellen und Anteile der Eihäute vor. Stellenweise erkennt man spärlich intervillöses Fibrinoid. Gewebe aus frisch abgestorbener intrauterinen Frühgravidität, klinisch Missed abortion. Morphologisch ergeben sich keine Hinweise zur Abortursache, insbesondere keine Hinweise für eine Chromosomenaberration. Im Nachhinein hat meine Gyn eine Gerinnungsstörung festgestellt und ich nehme jetzt täglich ASS 100.

von ElfiEmmel am 21.11.2014, 22:08



Antwort auf: Pathologiebefund

Hallo, 1. letztlich ist das eine typische Beschreibung nach früher Fehlgeburt ohne Besonderheiten im Befund, ohne, dass wir darauf Rückschlüsse auf die Ursache ziehen können. 2. liegt eine angeborene Gerinnungsstörung vor und es liegen zusätzliche Risikfaktoren, wie z.B. wiederholte (!) Fehlgeburten vor, dann wird von den Fachgesellschaften eine Blutverdünnung mit einem Heparinpräparat von Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des Wochenbettes empfohlen. Dazu wenden Sie sich am besten an eine Gerinnungsambulanz. Liebe Grüße VB Quellen http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/003-001_S3_AWMF-Leitlinie_Prophylaxe_der_venoesen_Thromboembolie__VTE__Kurz_04-2009_12-2013.pdf (AWMF-S3-Leitlinie „Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE)“, Stand:Juni 2010, letzter Abruf:12.04.2014) Geisen U, Abou-Mandour N, Schambeck Ch, Zilly M, Keller F. Pilotstudie und EthiG-Studie zur Thromboseprophylaxe in der Schwangerschaft. Vascular care 2001; 1: 12–9. Hirsh, Jack, Bates, Shannon M., Greer, Ian A., Pabinger, Ingrid, Sofaer, Shoshanna, Venous Thromboembolism, Thrombophilia, Antithrombotic Therapy, and Pregnancy, American College of Chest Physicians, Evidence-Based Clinical Practice Guidelines, (8th Edition), Chest 2008;133;844S-886S Frauenarzt, 51 (2010) Nr 6, „Thromboembolieprophylaxe in Schwangerschaft und Wochenbett“, A.G. Puhl, K. Heidner, C. Skala, H. Schinzel, S. 570-583

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 21.11.2014



Antwort auf: Pathologiebefund

Dabke für die schnelle Antwort.

von ElfiEmmel am 23.11.2014, 17:05