Frage: Offene Fragen

Guten Morgen Dr. Bluni ich bin eine ziemlich ängstliche Mutter und auch Schwanger und es gibt 1000 Gründe mich Tag für Tag mich in meinen Ängsten hinein zusteigern.......ich habe schon viel versucht bei jedem Arzt (Psychologen) in meiner Stadt und auch neben Stadt angerufen und alle haben keinen Platz mehr frei können sie mir villt einen Tipp geben was ich noch machen könnte oder was mir meinen Gyn für die SS verschreiben kann??? Allerdings habe ich noch ein zwei Fragen...... Ich mache mir ziemlich große Sorgen und habe Ängste das ich eventuell eine vorzeitige Plazentalösung bekomme gibt es Anzeichen dafür wenn sie sich vorher gelöst hat???? Und kommt das häufiger bei Frauen vor die über ihren ET sind ?? Lese nämlich oft das es dann auch zur Totgeburten kommt 1oder 2 Wochen vor dem ET .......... Und meine andere Frage ist ich habe angst vor Peripartum Kardiomyopathie (PPCM) also das mir sowas nach der Geburt passieren könnte ....wie oft gibt es diese Krankheit und gibt es während der SS schon Anzeichen dafür??? Danke für die Antwort Lg Nina

von Nina2512 am 16.04.2011, 09:59



Antwort auf: Offene Fragen

Hallo Nina, 1. um etwaigen Spekulationen über hypothetische Situationen vorzubeugen und keine unnützen Ängste zu schüren, empfehle ich ihnen, sich über Ihre Frauenärztin/Frauenarzt an eine professionelle Beratungseinrichtung zu wenden. 2. denn, in jedem Fall ist es für Sie empfehlenswert, wenn Sie sich mit einem Psychotherapeuten/Neurologen absprechen. Bei behandlungsbedürftiger Depression oder Panikattacken sollte eine notwendige Therapie begonnen und ein eventuelle durchgeführte Therapie während der Schwangerschaft fortgesetzt werden. Eine Verlaufskontrolle in der laufenden Schwangerschaft ist darüber hinaus sicher anzuraten. Die adäquate und fachgerechte Behandlung der Depression in der Schwangerschaft ist auch deshalb wichtig, weil Depressionen in der Schwangerschaft einen Risikofaktor für die Wochenbettdepression darstellen. Darüber hinaus zeigen zahlreiche Untersuchungen, dass psychische Erkrankungen der Mütter in der Schwangerschaft und im Wochenbett zu Entwicklungsverzögerungen ihrer Kinder führen und dass Kinder depressiver Mütter nicht unerhebliche gesundheitliche Folgen davontragen können: • Verringertes Geburtsgewicht und Gesundheitsprobleme innerhalb des ersten Lebensjahres • Verminderte kognitive Leistungen • Verminderte sprachliche Entwicklung • Verringerte Anpassung an schulische Anforderungen Bei bereits vorbelasteten Frauen ermöglicht die rechtzeitige Beratung – schon vor Beginn der Schwangerschaft - eine Risiko- Nutzen-Abwägung sowie das Erstellen eines Behandlungsplans für den Fall eines Wiederauftretens der Depression. Im Fall von schweren oder sich wiederholenden Depressionen ist heute neben der begleitenden Psychotherapie auch eine Fortsetzung der Pharmakotherapie möglich und erforderlich. Die Auswahl des Wirkstoffs hängt von dessen möglichen Risiken für den Fetus in angemessenem Verhältnis zu den Vorteilen für die antidepressive bzw. rezidivprophylaktische Behandlung der Schwangeren ab. Werden diese therapeutischen Chancen verpasst, so besteht neben den beschriebenen Folgen für die Kinder eine erhebliche Chronifizierungsgefahr für die betroffene Frau. Eine hilfreiche Anlaufstelle für Betroffene ist die Internetseite der Selbsthilfe-Organisation zu peripartalen psychischen Erkrankungen „Schatten & Licht e. V.“. Zu erreichen unter der Internetadresse http://www.schatten-und-licht.de/main.html (letzter Abruf:25.12.2010) Quellen: Beck, CT. The effects of postpartum depression on child development: a meta-analysis. Arch Psychiatr Nurs. 1998;12:12–20. Cooper,PJ; Campbell, EA; Day, A; Kennerley, H. and Bond, A., Non-psychotic psychiatric disorder after childbirth. A prospective study of prevalence, incidence, course and nature. Br J Psychiatry. 1988 Jun;152:799-806. Cox A. D.; Puckering, C.; Pound, M., THE IMPACT OF MATERNAL DEPRESSION IN YOUNG CHILDREN, Journal of Child Psychology and Psychiatry, Volume 28, Issue 6, pages 917–928, November 1987 Da Costa D, Larouche J, Dritsa M, Brender W., Psychosocial correlates of prepartum and postpartum depressed mood, J Affect Disord. 2000 Jul;59(1):31-40. Evans, J.; Heron, J.; Cohort study of depressed mood during pregnancy and after childbirth. BMJ 2001;323:257-260 Kemp B, Bongartz K, Rath W. Postpartale psychische Störungen - ein unterschätztes Problem in der Geburtshilfe. Z Geburtsh Neonatol 2003; 207: 159-165 . Murray L,; Cooper PJ . Effects of postnatal depression on infant development. Arch Dis Child 1997; 77: 99-101. Murray L,; Fiori-Cowley A,; Hooper R,; Cooper PJ. (1996), The Impact of Postnatal Depression and Associated Adversity on Early Mother-Infant Interactions and Later Infant Outcome." Child Development 67:2512–2526. O'Hara MW, Zekoski EM, Phillips LH, Wright EJ. Controlled prospective study of postpartum mood disorders: comparison of childbearing and non-childbearing women. J Abnormal Psychol 1990; 99: 3-15 O'Hara MW, Swain AM. Rates and risks of postpartum depression: a meta-analysis.International Review of Psychiatry. 1996; 8: 37-54. Rahman A, Iqbal Z, Bunn J, Lovel H, Harrington R., Impact of maternal depression on infant nutritional status and illness: a cohort study, Arch Gen Psychiatry. 2004 Sep;61(9):946-52. Ramsay R. Postnatal depression. Lancet. 1993;341:1358. Wisner KL et al. Postpartum depression. N Engl J Med 2002; 347: 194-199. http://www.sign.ac.uk/guidelines/fulltext/60/index.html (Guidelines des Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN), SIGN Publication No. 60, Postnatal Depression and Puerperal Psychosis, Stand: Juni 2002, letzter Abruf: 25.12.2010)

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 16.04.2011



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Ich weiss wie du dich fühlst. Ging mir genauso in der SS. Bin von naturaus schon so ängstlich und bissl hypochondrisch und hatte mir auch sorgen gemacht wegen plazentalösung und habe meine fa damit immer genervt :-). Sowas passiert aber sehr sehr selten und auch meistens nach einem Sturz oder Unfall. Mach dir keine Sorgen. Versuch immer wenn du Angst hast, neutral zu sein, d. h. den nicht drüber nach. Es wird alles gut, wirst sehen. Ich hatte z. b. auch immer angst von einer frühgeburt. Und siehe da, meine Kleine kam über den ET. :-) Alles Gute noch für die restliche SS und kopf Hoch, alles wird gut. Vero1303

Mitglied inaktiv - 16.04.2011, 10:27



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Hallo Vero =) Erst mal danke für deine Antwort =) Leider ist das Natürliche oder neutrale denken immer leichter gesagt als getan!!!! ich habe das Gefühl das es von SS zur SS schlimmer wird mit mir und meinen Ängsten und es ist einfach nicht mehr schön.....ich kann diesen unglaublichen Moment wenn sich mein Baby bewegt einfach nicht genießen weil ich im 2 Moment denke es könnte das letzte mal sein das ich es spüre!!!Ich weis hört sich total bescheuert und auch Krank an aber soo denke ich leider =(((((

von Nina2512 am 16.04.2011, 10:39



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Hallo Nina, ich kann deine Ängste gut nachvollziehen, mir geht es ähnlich bzw. ging mir in meiner Schwangerschaft ähnlich. Ich habe mir um alles Mögliche Gedanken gemacht (was alles passieren kann) und hatte auch Schwierigkeiten (Gastritis, Blasenentzündung, vorz. Wehen mit 12 Tagen KH) und das alles inmitten der ersten großen Schweinegrippe-Welle... Je näher der ET rückte, desto mehr Angst hatte ich vor Dingen, die bis oder während der Geburt noch passieren können. Ich hatte auch ca. 2 Wochen vor der Geburt meiner Tochter über die vorz. Plazentalösung gelesen und fand es ganz schrecklich. Meine Angst hat sich auch noch bestätigt: Ich hatte eine vorz. Plazentalösung, aber großes Glück im Unglück. Ich habe vaginal geblutet und es dadurch sofort gemerkt (andere Anzeichen wären starke Bauchschmerzen und ein sehr harter Bauch, aber das hatte ich nicht). Zwischen diesem Zeitpunkt und der Geburt m. Tochter ist ca. 1:15 h vergangen. Sie wurde per Not-KS geholt und kam 4 Wochen vor ET auf die Welt, aber es ging ihr von Anfang an gut, konnte allein atmen, sie hatte keinen Sauerstoffmangel o. Ä., war nur ein bisschen schmächtig (heute 16 Mon. und 10 kg/80 cm, also ganz normal). Die Plazenta war schon zu 1/4 abgelöst und es wurde kein Grund gefunden. Was ich dir damit sagen will, ist, dass die Angst überhaupt nichts bringt, du hilfst dadurch weder dir, noch deinem Kind. Natürlich bist du vorsichtig und aufmerksam und achtest auf dich und das ist auch richtig so, aber theroetisch kann alles Mögliche passieren und du kannst es doch nicht beeinflussen, außer im entscheidenden Moment (FALLS was ist) sofort zu reagieren und bei der forgeschrittenen Medizin heutzutage kann man auch bei schweren Komplikationen Kinder oft noch retten. Ich kenne einige Fälle von Hellp-Syndrom, SS-Vergiftung und anderen Komplikationen bei Freunden/Bekannten, doch zumindest in meinem Umfeld haben es alle Kinder gesund auf die Welt geschafft und darauf konzentriere ich mich, auch wenn mich die Angst sicherlich trotzdem durch die nächste Schwangerschaft begleiten wird. Alles Gute, Katinka

von Katinka26 am 16.04.2011, 13:40