Frage: Nur eine Nabelschnurarterie

Guten Abend Herr Dr.! Da meine 1. Tochter einen vererbten Herzfehler (loch im Herzen) hat, schickte mein FA mich heute zu einem Doppler US. Alle Befunde waren unauffällig und Zoe ist (23. SSW + 5) bisher Zeitgerecht entwickelt. Jetzt habe ich allerdings auch im Internet gesucht und bin auf so viele Infos bzgl. Edwards Syndrom aufmerksam geworden. Das macht einem natürlich Angst und ich habe erst Anfang Mai meinen nächsten FA Termin. Ende Mai soll nochmal ein Doppler gemacht werden, um eine Unterversorgung auszuschliesen und in einem solchen Fall eine Frühzeitige Geburt zu beschliesen. Ich bin ende 25 und weis mir jetzt einfach nicht zu helfen. Was können Sie mir zu meinem Fall sagen? Vielen, vielen Dank im Voraus!!!

Mitglied inaktiv - 12.04.2011, 21:04



Antwort auf: Nur eine Nabelschnurarterie

Hallo, 1. bei einem solchen Herzfehler ist ein Fehlbildungsultraschall in einer speziellen Einrichtung sicher sinnvoll. 2. obwohl nach der Geburt die Nabelschnurgefäße ihre Funktion verlieren und insofern das Vorliegen einer singulären Nabelschnurarterie (SUA) keine wesentliche Fehlbildung zu sein scheint, kommt dieser Diagnose pränatal eine große Bedeutung zu. Das Fehlen einer der beiden Nabelschnurarterien kann assoziiert sein mit einer Wachstumsminderung und Frühgeburtlichkeit, angeborenen Fehlbildungen und Plazentaanomalien, einer späten Fehlgeburt sowie Chromosomenanomalien und genetischen Syndromen. Aber auch bei sonst unauffälligen Feten kommt das Fehlen einer Nabelschnurarterie häufig vor. Also, bevor Sie sich also unnütz verunsichern lassen, sollte durch einen Spezialisten für pränatale Diagnostik ein so genannter differenzierter Organultraschall durchgeführt werden. Dabei wird man immer auch nach anderen Hinweiszeichen schauen. Im Rahmen eines solchen Ultraschalls wird nach Fehlbildungen im Bereich der Weichteile, Organe, Knochen, des Zentralnervensystems, des Herzens und der Extremitäten geschaut. Jedoch kann dieser Ultraschall aber nicht ausschließen, dass das Kind z.B. eine genetische Störung, eine Stoffwechselstörung oder neurologische Störung hat. Sofern dieser unauffällig ist, wird meist nur zum Zuwarten geraten, da diese Veränderung ansonsten für da Ungeborene praktisch keine klinische Bedeutung hat. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 13.04.2011



Antwort auf: Nur eine Nabelschnurarterie

Hallo Mia, ich bin zwar nicht der Doc, aber vielleicht hilft dir mein Beitrag auch etwas weiter. Meine Schwester hatte auch eine monoarterielle Nabelschnur. Da bei der Feindiagnostik keine anderen Befunde vorlagen, haben die Ärzte das Risiko, das dem Kind etwas fehlt (z.B. Edwards Syndrom) als gering eingestuft. Tatsächlich hat sie im letzten Jahr am 16. April einen gesunden Jungen in der 40. SSW zur Welt gebracht! Alles ist prima, der Kleine gesund und munter, die monoarterielle Nabelschnur nur eine Laune der Natur! Ich wünsche dir, dass auch dein Baby gesund zur Welt kommt! LG

von Suzi1977 am 12.04.2011, 22:38