Sehr geehrter Dr. Bluni,
seit der 16. SSW habe ich einen Gestationsdiabetes. Anfangs klappte es mit der Ernährungsumstellung sehr gut, meine Blutzuckerwerte in den Griff zu bekommen. Seit Anfang September jedoch ist mein Nüchternblutzucker am Morgen immer erhöht (Werte zwischen 5,1 mmol/l bis 5,8 mmol/l). Seit 19.09. muss ich nun zur Nacht ein Langzeitinsulin (Protaphane) spritzen, angefangen mit 2 Einheiten - mittlerweile bin ich schon bei 5 Einheiten. Seit zwei Tagen liegt mein Nüchternblutzucker nun endlich unter den gewünschten 5 mmol/l bei 4,9 mmol/l. Ich bin jetzt in der 28. SSW.
Meine Hebamme meinte, dass sie die Abstände zwischen meinen Vorsorgeuntersuchungen (immer im normalen 4 Wochen-Rhythmus) in meinem Fall schon sehr lang findet. Bei GDM sollte man öfter zur Untersuchung, vor allem auch zum Doppler. Auch wurde bei der Feindiagnostik ein erhöhter uteroplazentarer Widerstand rechts (PI 1,25, RI 0,69) festgestellt. Mein Blutdruck liegt im Bereich von 122/90 - 115/86 - 130/90 - 110/70. Ich habe bis jetzt ca. 10 kg zugenommen.
Mein Baby ist ca. 1 Woche größer.
Welche Untersuchungsabstände halten Sie für sinnvoll? Meine nächste VU ist am 09.10. Ab wann wäre ein Doppler nötig und in welchen Abständen?
Welche Untersuchungen kommen nach der Geburt auf mein Baby zu?
Vielen Dank schon im Voraus!
LG Snow
von
SnowWhite02
am 28.09.2012, 12:37
Antwort auf:
Insulinpflichtiger GDM - welche Untersuchungen sind nun notwendig?
Hallo,
die Fachgesellschaften und Experten sprechen sich dafür aus, dass die Mutterschaftsvorsorge bei Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes – insbesondere, wenn er insulinpflichtig ist, intensiver als bei stoffwechselgesunden Frauen sein sollte.
Wird die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes gestellt, liegen zur Frage der Ausgestaltung der weiteren Mutterschaftsvorsorge und Einstellung des Diabetes entsprechende Praxisempfehlungen der Fachgesellschaften vor (siehe dazu den Link weiter unten), die in der täglichen Arbeit berücksichtigt werden sollten.
Unter anderem werden dabei die folgenden Dinge empfohlen:
In jedem Fall sollte eine enge Zusammenarbeit mit einem Perinatalzentrum, das in der Betreuung diabetischer Schwangerer eine ausgewiesene klinische Expertise hat, vereinbart werden.
Zur genauen Berechnung des Schwangerschaftsalters sollte neben dem Frühultraschall dann auch in der 20.-22.SSW eine eingehende Ultraschalluntersuchung zum Ausschluss von Organfehlbildungen durchgeführt werden.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, das zunächst vierwöchentliche Intervall von Ultraschalluntersuchungen in der Spätschwangerschaft durch zweiwöchige Intervalle zu ersetzen. Neben dem Gewicht des Kindes sollte auch die Fruchtwassermenge beurteilt werden.
Eine intensivierte fetale Zustandsdiagnostik mit Kontrolle der fetalen Bewegungen, einem CTG (Cardiotokogramm) und zumindest einer Doppler-Untersuchung ab der 28. SSW wird empfohlen. Dabei sollte die Häufigkeit am besten individuell in Abstimmung mit dem Perinatalzentrum festgelegt werden.
Ab der 32.-33. SSW sollte das CTG 2x/Woche und ab der 35. SSW 3x/Woche durchgeführt werden.
Was die Frage des geburtshilflichen Managements am und um den Entbindungstermin herum angeht, so lesen Sie dazu doch bitte unseren Informationstext unter der Adresse
https://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaftsberatung/schwangerschaftsdiabetes-vorgehen-ab-termin.htm
VB
Quellen
https://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/19/
(Mutterschaftsrichtlinien beim Gemeinsamen Bundesausschuss, Stand: 21.04.2016, letzter Abruf: 19.09.2018)
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/057-008l_S3_Gestationsdiabetes-mellitus-GDM-Diagnostik-Therapie-Nachsorge_2018-03.pdf
(S3-Leitlinie (057-008) Gestationsdiabetes mellitus (GDM), Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG), Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) u. Arbeitsgemeinschaft Geburtshilfe und Pränatalmedizin in der DGGG (AGG), Stand:02-2018. Letzter Abruf: 21.09.2018)
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/057-008p_S3_Gestationsdiabetes-mellitus-GDM-Diagnostik-Therapie-Nachsorge_2018-03.pdf
(Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) Leitlinie für Patientinnen, Schwangere und Interessierte zu Diagnostik, Behandlung u. Nachsorge, Deutsche Diabetes ‐Gesellschaft (DDG), Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) u. Arbeitsgemeinschaft Geburtshilfe und Pränatalmedizin in der DGGG (AGG)), Stand:02-2018, letzter Abruf: 21.09.2018
https://www.awmf.org/fileadmin/user_upload/Leitlinien/057_D_Diabetes_Ges/057-008pr_S3_Gestationsdiabetes-mellitus-GDM-Diagnostik-Therapie-Nachsorge_2018-03.pdf
(S3-Leitlinie (057-008) Gestationsdiabetes mellitus (GDM), Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG), Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) u. Arbeitsgemeinschaft Geburtshilfe und Pränatalmedizin in der DGGG (AGG): Praxisempfehlungen; Stand:02-2018. Letzter Abruf: 21.09.2018)
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/015-065l_S1_Termin%C3%BCberschreitung_%C3%9Cbertragung_02-2014-verlaengert.pdf
Aktuelle Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Vorgehen bei Terminüberschreitung und Übertragung, Stand: 02.2014, letzter Abruf:19.08.2018)
Die folgenden Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie & Geburtshilfe (DGGG) in ihrer jeweils aktuellsten Version:
015/078 Mindestanforderungen an prozessuale, strukturelle und organisatorische Voraussetzungen für geburtshilfliche Abteilungen der Grund- und Regelversorgung
087/001 Empfehlungen für die strukturellen Voraussetzungen der perinatologischen Versorgung in Deutschland
024/001 - Indikationen zur Einweisung von Schwangeren in Krankenhäuser der adäquaten Versorgungsstufe
024/002 - Verlegung von Früh- und Reifgeborenen in Krankenhäuser der adäquaten Versorgungsstufe
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 28.09.2012
Antwort auf:
Insulinpflichtiger GDM - welche Untersuchungen sind nun notwendig?
Hallo!
bei meine letzte ss musste ich abends insulin spritzen. die untersuchungen standen immer alle 4 wochen es war auch ok so. es wurde auch 2 mal doppler gemacht. nach der geburt musste meine tochter an den tropf da sie eine unterzuckerung hatte ich denke das das daran liegt weil ich unsulinpflichtig war. nach 3 tage tropf ging es der kleine wieder gut,jetzt ist sie 14 monaten und ist gesund.
jetzt bin ich in der 26ssw und muss wieder abends insulin spritzen ,zu zeit bin ich bei 22 einheiten. tagsüber klappt es mit ernehrungsumstellung. der langzeitwert wird alle 3 wochen untersucht.
untersuchungen bei FA habe ich nun öfters alle 2 wochen und alle 2 wochen doppler aber nicht auf grund von diabetes sondern wegen blutdruck( neheme medikamente) und der doppler auch noch aus dem grund da ich übergewichtig bin und das ultraschal gerähn bei meinem FA komt schlecht über meine speckschixht und ich habe eine risikoschwangerschaft.
spreche deinen FA drauf einfach an :-)
LG Wali79
von
Wali79
am 28.09.2012, 13:31
Antwort auf:
Insulinpflichtiger GDM - welche Untersuchungen sind nun notwendig?
Hallo Wali,
hattest Du Deine Kleine bei Dir im Zimmer oder lag sie auf Intensiv? Meine Hebamme meinte, dass ich meine Kleine im Kreißsaal bei mir haben werde, aber danach kommt sie wohl für 24 Stunden auf Intensiv wegen der Überwachung von Herz-Kreislauf, Atmung und Blutzucker ... Hab echt Angst, dass die Kleine irgendwas haben könnte :(
22 Einheiten??? Da bin ich mit meinen 5 ja wirklich noch ganz am Anfang, oder???
LG Snow
von
SnowWhite02
am 28.09.2012, 15:34
Antwort auf:
Insulinpflichtiger GDM - welche Untersuchungen sind nun notwendig?
Sehr geehrter Dr. Bluni,
vielen vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Dann werde ich bei meinem nächsten Vorsorgetermin bei meiner Gynäkologin nachfragen, ob ich nun aller zwei Wochen einen Termin haben kann. Wäre dann ja schon Anfang 29. SSW.
LG und ein schönes Wochenende!
von
SnowWhite02
am 28.09.2012, 19:43
