Sehr geehrter Herr Dr. Bluni!
Ich bin aktuell schwanger bei 36+5 und bei 37+1 soll eine Geburtseinleitung vorgenommen werden. Grund ist das etwas erhöhte Risiko einer vorzeitigen Plazentalösung, so wie es bei meiner ersten Schwangerschaft bei 36+6 der Fall war.
Ich möchte mir und meinem ungeborenen Kind eine Einleitung eigentlich nicht "antun", da ich in zugegebenermaßen nicht-wissenschaftlichen Quellen gelesen habe, dass so frühe Einleitungsversuche häufig eh in einem Kaiserschnitt münden. Gibt es dazu Statistiken? Wie hoch ist die Kaiserschnittrate 2 bis 3 Wochen vor ET Ihrer Erfahrung nach bei einer (erfolglosen) Einleitung?
Vielen Dank, ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
A.
von
Aotearoa
am 14.11.2014, 23:25
Antwort auf:
Geburtseinleitung
Hallo,
genaue Zahlen aus der Literatur liegen zu konkret dieser Fragestellung eigentlich nicht vor. Die Dauer, bis geburtsreife Wehen eintreten und die Wahrscheinlichkeit des Erfolges hängen dabei vor allem auch von der Frage ab, ob es eine Frau ist die bereits ein Kind auf vaginalem Wege geboren hat oder nicht.
Des Weiteren ist selbstverständlich die Effektivität einer Geburtseinleitung insbesondere abhängig von der Dauer der Schwangerschaft und der Reife des Gebärmutterhalses.
Je weiter wir von Entbindungstermin entfernt sind, umso unreifer ist die Situation umso geringer die Wahrscheinlichkeit, dass die Einleitung von Erfolg gekrönt wird.Bzw. umgekehrt, ist die Wahrscheinlichkeit für eine operative Entbindung umso größer, wenn wir versuchen, deutlich vor erreichen des Entbindung, die Geburt einzuleiten.
Dieses jedoch immer eine Einzelfallentscheidung, die am besten durch die erfahrene Fachärztin/Facharzt in der Klinik getroffen wird.
Liebe Grüße
VB
Quellen
Rath, W., M. Winkler, M. Faridi: Medikamentöse Geburtseinleitung. pp.20-39;p.49. UNI- MED Verlag AG. Bremen 2001.
Satin, A. J., K. J. Levono, M. L. Sherman. High- versus low-dose oxytocin for labor stimulation. Obstet Gynecol. 80. 111-116 (1992)
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 15.11.2014