Fehlgeburtrisiko und Untersuchungen nach 1 gesunden Kind und 2 Fehlgeburten

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Fehlgeburtrisiko und Untersuchungen nach 1 gesunden Kind und 2 Fehlgeburten

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, mein Mann und ich haben bereits eine gesunde Tochter (2 Jahre). Ich wurde damals nach 6 Monaten schwanger. Ab der 30.ssw lag ich wegen vorzeitiger Wehen 2,5 Wochen mit Wehenhemmer im Krankenhaus, letztlich mit Schonung bis zum Schluß wurde sie aber termingerecht geboren. Ansonste verlief die Schwangerschaft unkompliziert. Damals hatte ich Zyklen von 5-6 Wochen. Nun ist mein Zyklus die letzten Monate plötzlich recht regelmäßig (28-32 Tage). Wurde nun auch zweimal sofort schwanger (1. Fehlgeburt in der 6.ssw Ende Juli) Bin nun in der 11.ssw und warte auf den Abgang einer missed Abortion – vermutlich eineiige Zwillinge (habe mich gegen eine Ausschabung entschieden). Bin momentan sehr hoffnungslos. Wir würden so gerne ein zweites Knd haben, aber ich habe wahnsinnige Angst vor einer erneuten Fehlgeburt. Mein Frauenarzt würde uns zunächst nur zur genetischen Untersuchung schicken. Welche Untersuchungen würden noch Sinn mache, wenn man ja schon ein gesundes Kind hat? (würde ich zur Not auch selber zahlen, habe einfach Angst das Gleiche nochmal zu erleben) Wie hoch ist das Risiko in einer erneuten Schwangerschaft wieder eine Fehlgeburt zu erleiden? Besten Dank

von wurzelzwerg22 am 20.11.2014, 16:43



Antwort auf: Fehlgeburtrisiko und Untersuchungen nach 1 gesunden Kind und 2 Fehlgeburten

Hallo, 1. prinzipiell kann es bei sehr vielen Frauen dazu kommen, dass sie zunächst ein oder zwei Fehlgeburten in Folge haben, um im Anschluss eine Schwangerschaft normal auszutragen. Auch kann es zwischen dem ein oder andern Kind zu solchen Ereignissen kommen, ohne, dass wir gleich eine entsprechende Diagnostik veranlassen müssten. 2. das Wiederholungsrisiko ist prinzipiell nur mäßig erhöht, hängt jedoch auch von anderen Faktoren, wie zum Beispiel dem Alter der Mutter ab. So ist das Risiko für eine frühe Fehlgeburt bei Frauen, die deutlich älter als 35 Jahre sind sicherlich deutlich höher, als bei jüngeren Frauen. 3. wenn wir auch sonst erst eine Abklärungsdiagnostik bei drei Fehlgeburten infolge empfehlen, spricht nichts dagegen, dieses vielleicht auch schon früher zu veranlassen. Dazu besprechen sie sich aber am besten mit der behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt. Unter dem Stichwort "Fehlgeburten wiederholt" in unserer Stichwortsuche finden Sie dazu entsprechende Informationen und Hinweise zu der Leitlinie, was an diagnostischen Maßnahmen empfohlen wird. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 20.11.2014