Blutung nach Ausschabung wegen missed abortion

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Blutung nach Ausschabung wegen missed abortion

Betreff: Blutung nach Ausschabung wegen missed abortion Stichwort: Blutung, Ausschabung Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin 39 Jahre alt und war 2012/13 viermal erfolglos schwanger. Dreimal wurde ich nach Eisprungauslösung schwanger (Fehlgeburt in 5. und 6. SSW, eine Eileiterschwangerschaft), das vierte Mal nach der ersten ICSI. Die vierte Schwangerschaft sah anfangs gut aus (Ende 6. SSW hCG über 10.000, im US Fruchthöhle und Dottersack sichtbar). In der 7. SSW hatte ich plötzlich eine starke Blutung (Hämatom in der Gebärmutter), welche mit Bettruhe, Magnesium und Utrogest nach 1,5 Tagen aufhörte. In der 7./8. SSW zeigte sich, dass die Schwangerschaft nicht intakt ist (kein Embryo im US sichtbar, nur noch geringer hCG-Anstieg auf über 12.000). Ab der 8. SSW hatte ich drei Wochen lang Schmierblutungen (vermutlich vom Hämatom, das zwischenzeitlich noch größer wurde) bis zur Sauggkürettage (Anfang 11. SSW, retinierter Abort mit intrauterinem leicht superinfiziertem Hämatom). Nach der Ausschabung hatte ich 1 Woche leichte Wundblutungen (orange-gelblich), anschließend 2,5 Wochen eine mittelstarke frische Blutung (hellrot), dann 4 Tage leichte Schmierblutungen (braun) und seit 5 Tagen nun eine sehr starke Blutung (kräftig rot). Die aktuelle Blutung ist anders als meine Menstruationsblutungen (nur 1 bis 2 starke Tage und mit Bauchkrämpfen). Mein Körper produziert immer noch etwas hCG (vor 3 Tagen 81). Die Gebärmutterschleimhaut war letzte Woche ganz dünn und diese Woche nur leicht aufgebaut. Seit der Ausschabung habe ich immer mal wieder (nicht jeden Tag, manchmal aber auch 2 bis 3 Mal täglich) kolikartige Schmerzen, die durch den ganzen Bauch ziehen, zudem Schmerzen am Darm. Mittlerweile blute ich nun seit 7,5 Wochen am Stück, 4,5 Wochen seit der Ausschabung. Vom vielen Blutverlust bin ich schon ganz entkräftet, sodass ich sogar gestürzt bin, als mir die Beine weggesackt sind. Meine Ärztin findet die Blutung auch ungewöhnlich lang, hat aber keine Erklärung. Es wurde übrigens im Krankenhaus ein kleines Myom in der Gebärmutter entdeckt, welches laut meiner Ärztin aber weit genug weg liegt. Außerdem habe ich leichte genetische Risikofaktoren bzgl. der Blutgerinnung und eine Hashimoto Thyreoditis. Finden Sie es normal, dass man 4,5 Wochen nach einer Ausschabung noch blutet und die Blutung stärker wird? Kann es sich jetzt schon um eine Menstruationsblutung handeln, trotz hCG und schmaler Schleimhaut? Und kann die Menstruationsblutung nach der Ausschabung so anders sein als sonst (lange starke Blutung, keine Bauchkrämpfe)? Welche Ursachen kann diese lange und nun starke Blutung sonst noch haben (z.B. Blutgerinnung, Myom, Entzündung)? Können Sie mir vielleicht auch den Befund ("embryonaler Abort mit mukoider und moliger Stromadegeneration der Chorionzotten, Retentionszeichen entsprechend Grad II/III mit fortgeschrittener Zottennekrose, akute partiell abszedierende Deziduitis") für Laien verständlich erklären? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

von blueeyes1974 am 17.11.2013, 16:22



Antwort auf: Blutung nach Ausschabung wegen missed abortion

Hallo, 1. vier Wochen nach einer Ausschabung sollte sicherlich keine mehr vorhanden sein, wenn es selten auch mal über 10-14 Tage noch leicht bluten kann. 2. wenn es also nun weiterhin blutet und war auch das Schwangerschaftshormon noch nachweisbar ist, dann stimmen Sie die Situation bitte mit der Frauenärztin/dem Frauenarzt vor Ort ab. 3. der histologische Befund beschreibt eigentlich nur die typische Situation nach einer frühen Fehlgeburt, ohne dass wir daraus etwas zur genauen Ursache ableiten könnten. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 18.11.2013



Antwort auf: Blutung nach Ausschabung wegen missed abortion

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, vielen Dank für Ihre Antwort, die mir weitergeholfen hat. Ich war daraufhin gestern noch einmal bei meiner Ärztin. Im Ultraschall hat sie freies Gewebe in der Gebärmutter gesehen, das noch restliches Schwangerschaftsgewebe sein könnte. Das würde die Blutungen und den langsamen hCG-Abfall wohl erklären. In den nächsten Tagen zeigt sich, ob es von allein abgeht oder ich noch einmal zur Ausschabung muss. Nicht schön, aber ich bin froh, endlich eine mögliche Erklärung und einen Lösungsweg zu haben. Ich blute nämlich unverändert stark.

von blueeyes1974 am 20.11.2013, 08:56



Antwort auf: Blutung nach Ausschabung wegen missed abortion

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, nachdem ich bei der geschilderte 4. Schwangerschaft insgesamt 10 Wochen Blutungen hatte (4 Wochen vor der Ausschabung, 6 Wochen danach), hat mein Hämatologe den von-Willebrand-Faktor untersucht. Tatsächlich habe ich ein mildes von-Willebrand-Syndrom Typ 1, welches für die langen Blutungen verantwortlich ist. In meiner 5. Schwangerschaft (2. Kryo-Zyklus), die ebenfalls in einer missed abortion endete, musste ich wieder zur Ausschabung (Blutung 11. SSW, Kürretage 13. SSW). Diesmal half ein entsprechendes Medikament, solch lange Blutungen zu verhindern. Nach der 5. erfolglosen Schwangerschaft haben wir die Kinderwunschpraxis gewechselt. In der neuen Praxis wurde eine umfassende Immundiagnostik bei meinem Mann und mir gemacht. Dabei wurde eine große Übereinstimmung in den HLA-Merkmalen gefunden. Vermutlich ist dies die Erklärung für meine bisherigen Aborte. Wir hoffen sehr, dass eine entsprechende Behandlung (Einnistungsspülung und G-CSF) bei der nächsten ICSI eine erfolgreiche Schwangerschaft ermöglicht. Noch einmal vielen Dank für Ihre Unterstützung.

von blueeyes1974 am 07.09.2014, 15:37



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