Sehr geehrte Herr Dr. Bluni
ich bin zur Zeit in der 17. SSW , seit Anfang der Schwangerschaft habe ich immer wieder mit Bakterien zu kämpfen.
Gestern hatte ich mir meinen Befund vom Frauenarzt geholt
der ergab:
im Vaginalabstrich :
Epithelzellen mäßig
Gram-positive Kokken vereinzelt
Gram-negative Stäbchen reichlich
Ureaplasma urealyticum: mäßig
ß-häm Streptococcus non Group A-G mäßig
Gardnerella vaginalis mäßig
im Urin :
Bakterien : vereinzelt
Plattenepizhelien: Mäßig
amorphe Urate :vereinzelt
Ureaplasma urealyticum: reichlich
bis jetzt wurde das ganze wie folgt behandelt 3 mal Sobelin Vaginalcreme für 5 Tage , danach 6 Tage Gynoflor Vaginaltabletten aktuell bekomme ich Cefurax 250 mg (2 mal täglich)
Im Internet habe ich mich über Ureaplasma urealyticum belesen und erfahren das Cefurax bei diesen Bakterien nicht anschlagen würde?
heisst das jetzt das mein Frauenarzt diese nicht behandelt?
ich würde meinen Frauenarzt gerne selber befragen, doch leider ist dieser erkrankt.
Ich habe gelesen das Ureaplasma gefährlich sein kann für das ungeborene und Früh oder Totgeburten auslösen kann und bin nun gerade total verunsichert.
Ich bitte sie um eine Meinung
Lg
von
lottahelin
am 23.02.2017, 12:48
Antwort auf:
Bakterielle Vaginose in der Schwangerschaft
Hallo,
1. erst einmal empfehle ich Ihnen, auf das Studium irgendwelcher Informationen im Internet zu verzichten, da diese alles andere als hilfreich sind und hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit oft Zweifel angebracht sind
2. wenn es eine derartige Keimbesiedlung gibt, dann wird eine systematische Therapie mit Tabletten sicherlich sinnvoll sein. Dabei können die Keime in der Vagina schon sehr gut mit dem genannten Antibiotikum behandelt werden.
3. bei den Keimen im Urin wird Erythromycin in aller Regel das Mittel der Wahl sein, wobei sicher jeder Arzt vor Ort die Therapiefreiheit hat.
Unter normalen Umständen wird eine entsprechende Behandlung auch dazu führen, dass keine weiteren Folgen zu erwarten sind.
4. bei Gynoflor Handelt es sich um ein Produkt, das auch Östrogene enthält und welches in der Schwangerschaft nicht empfehlen. Es gibt andere, die eben keine Östrogene enthalten.
5. begleitend kann dann noch eine lokale Desinfektion der Scheide mit einem jodfreien Produkt, wie zum Beispiel Octenisept, erfolgen.
Stimmen Sie sich dazu aber bitte mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab.
Liebe Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 23.02.2017