Frage: Arzttermin wahrnehmen oder nicht?

Hallo Dr.Bluni, Ich lese hier schon eine Weile mit und möchte Sie jetzt selber um Rat fragen. Kurz zu meiner Vorgeschichte: Mein Sohn kam 2001 per Kaiserschnitt zur Welt wegen hohem Geradstand. 2004 kam meine Tochter spontan zur Welt. Beide Schwangerschaften liefen problemlos. 2010 wurde ich erneut schwanger, allerdings waren die Tests nur schwach positiv und blieben es auch. Trotzdem meinte die Frauenärztin im Ultraschall zwei kleine Fruchthüllen zu erkennen. Kurz darauf bekam ich starke Schmerzen und schließlich wurde eine Woche später von einer anderen Ärztin eine Eileiterschwangerschaft festgestellt und ich musste umgehend ins Krankenhaus. Innerhalb einer Stunde fiel der hb von 11,3 auf 8,5 und ich wurde sofort operiert und mein rechter Eileiter wurde entfernt. Die Ärzte im Krankenhaus und auch die damalige Frauenärztin sagten, das wäre eine Laune der Natur gewesen und ich würde sicher wieder schwanger werden und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Vor drei Jahren hab ich neu geheiratet, mein Mann ist zehn Jahre jünger. Weiss nicht, ob das irgendwie Einfluss nehmen kann. Jedenfalls versuchen wir es seit fast drei Jahren, wieder schwanger zu werden. Mein Frauenarzt war da auch immer sehr zuversichtlich und meinte, das kann und wird auch klappen. Von einer Untersuchung des verbliebenen Eileiters riet er eigentlich eher ab, weil diese pp ja wiederum das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft erhöhen könnte. Jetzt hab ich am Donnerstag überraschend positiv getestet und Freitag einen Termin für morgen Abend abgemacht. Laut meiner Rechnung müsste ich heute 4+4 oder 4+5 sein. Gestern Abend zeigte auch der clearblue die Wochen 2-3 an, was nach meinen Recherchen einen Hcg im Urin von mindesten 200 voraussetzt. Also scheint es mit dem hcg ja evtl diesmal besser zu laufen. Jetzt bin ich mittlerweile fast panisch, was den morgigen Termin angeht. Am liebsten würde ich ihn nach hinten verlegen, aber ich weiss nicht, ob das sinnvoll ist, da ja schonmal eine Eileiterschwangerschaft bestand. Aber im Ultraschall wird der Arzt ja wohl eher noch nichts sehen und dann mach ich mich noch mehr verrückt. Ich bin mit der Situation absolut überfordert, denn ich bin auch schon 39 und wurde ohne jegliche Unterstützung oder Hormone oder sonstiges schwanger. Ich hab die letzten Monate lediglich den Stress deutlich reduziert. Tut mir leid, dass ich soviel geschrieben habe, aber was würden Sie mir denn raten? Lieber verschieben oder besser doch schon gehen? Vielen Dank vorab für Ihr Verständnis!

von Murmelbär am 20.09.2016, 13:21



Antwort auf: Arzttermin wahrnehmen oder nicht?

Hallo, das klingt doch zunächst einmal sehr hoffnungsvoll, dass es nun nach dieser langen Wartezeit dann doch geklappt hat. Da das Wiederholungsrisiko für eine Eileiterschwangerschaft statistisch bei etwa 20% liegt, werden wir im Fall einer neuen Schwangerschaft schon früh den regulären Sitz überprüfen und vielleicht stimmen Sie das auch mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 20.09.2016



Antwort auf: Arzttermin wahrnehmen oder nicht?

Ich wollte noch ergänzen, dass ich damals den Termin schon länger abgemacht hatte, eigentlich hatte ich den dann nur wahrgenommen, weil ich wissen wollte, ob es denn wirklich Zwillinge werden. Ansonsten wäre ich daheim gewesen. Und mir wurde von den Arztes gesagt, dass ich es dann unter Umständen nicht geschafft hätte, weil ich schon über einen Liter Blut im Bauchraum hatte. Und daheim wäre ja niemand gewesen. Ich möchte eigentlich nur wissen, kann ich den Termin rauszögern oder wäre es zu gefährlich? Ich hab jetzt natürlich unglaubliche Angst.

von Murmelbär am 20.09.2016, 13:40



Antwort auf: Arzttermin wahrnehmen oder nicht?

Ok, vielen herzlichen Dank. Dann werde ich wohl morgen besser meinen ganzen Mut zusammen nehmen!

von Murmelbär am 20.09.2016, 21:23



Antwort auf: Arzttermin wahrnehmen oder nicht?

Nochmals Hallo, Ich war jetzt heute bei meinem Arzt. Er hat eine Fruchthöhle in der Gebärmutter gesehen und meinte, die Entwicklung sei absolut zeitgerecht. Jetzt soll ich am Dienstag nochmal kommen, damit er mal nachsehen kann, ob die Höhle weiterwächst und sich ein Dottersack zeigt. Er meinte aber auch, die Gefahr einer Eileiterschwangerschaft sei erst in der 8. Woche gebannt. Aber ich hab wohl kein erhöhtes Risiko, weil der betroffene Eileiter ja entfernt wurde. Vielen lieben Dank nochmal für die Antwort.

von Murmelbär am 21.09.2016, 21:29