Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, meine Tochter ist jetzt 21 Wochen alt. Aufgrund einer Angststörung nahm ich vor und während der gesamten Schwangerschaft 25mg Sertralin (bis heute). Meine FÄ f. Psychiatrie hatte mir in 2013 extra aufgrund meines Kinderwunsches dieses Medikament empfohlen. Auch meine FÄ f. Gynäkologie war vorher informiert. Meine Tochter zeigte nach der Geburt keine Entzugserscheinungen, sie ist ein freundliches, ausgeglichenes Baby, dass alle mit seinem hinreißenden Lächeln bezaubert. Bei der U4 war soweit alles ok, sie wollte bloß nicht so recht einen Stift zugreifen, den ihr die Ärztin hingehalten hat, aber wohl kein Grund zur Beunruhigung. Sie ist jedem freundlich zugewandt, keine Auffälligkeiten bisher. Ich bin jetzt aber sehr beunruhigt und mache mir extreme Vorwürfe, denn ich bin leider durch Zuall über den Artikel von Croen et. al.: "Antidepressant use during pregnancy and childhood autism spectrum orders" aus Arch Gen Psychiatry 2011; 68 (11): 1104-1112 gestoßen. Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es wohl einen Zusammenhang (eine moderate Erhöhung) zwischen Antidepressiva in der Schwangerschaft und einer Autismus Spektrum Störung. Davon wußte ich im Vorfeld nichts, auch Embrytox war dies nicht zu entnehmen! Gemäß Publikation zeigten 15 von 298 (5,0) unter Sertralin eine ASD (vgl Tabelle 2 auf Seite 1106) - die meisten aller SSRIs! Leider verstehe ich den Artikel nicht genau - ich kann keine Dosisunterscheidung erkennen. Was sagen Sie dazu? Ist so etwas nicht auch dosisabhängig? Ich nahm ja nur 25mg. Nach der sehr kurzen versuchten Stillzeit (es hat kaum geklappt, kaum Milch, schon frühes Zufüttern), habe ich versucht auf 50mg zu erhöhen - ging nicht, da ich extrem darauf reagiere (habe ich damals bei der Einführung des Medikamentes im Frühjahr 2013 auch, weil ich aber dann mit 25mg stabil war, blieb ich konsequent bei dieser Dosis, um auch in der Schwangerschaft keine Krise zu riskieren). Konnte sich diese "Sensibilität" auf das Medikament auch auf meine Tochter vererbt haben und somit eine ASD begünstigen? Einen möglichen pulmonalen Hochdruck hätten die Ärzte ja nach der Entbindung gesehen - diese Gefahr scheint ja gebannt, oder? Ich mache mir große Vorwürfe, habe Angst um mein Kind, bin nur am Weinen! Mit freundlichen Grüßen Cherrykind
von Cherrykind am 16.01.2015, 08:15