ich habe diese Woche erfahren dass ich in der 7 Woche schwanger bin, allerdings nehme ich seit etwa 1 Jahr wieder Paroxetin habe also die 7 Wochen über die Tabletten genommen. Habe sofort mit dem Absetzen begonnen mache mir jezt aber extreme Sorgen ob es meinen Baby bereits geschadet hat.
LG
von
E.M
am 06.12.2013, 14:18
Antwort auf:
Paroxetineinnahme in den ersten Wochen
Bis Dezember 2004 dokumentierte das Swedish Medical Birth Registry 6.555 Kinder nach intrauteriner Exposition mit SSRI (z. B. Paroxetin, Sertralin, Citalopram) in der Frühschwangerschaft. Die kumulierte Fehlbildungsrate lag bei 4,1%, was dem erwarteten Hintergrundrisiko entspricht. Dabei wurde kein typisches Fehlbildungsmuster beobachtet. In diesem Kollektiv sind 959 Kinder nach mütterlicher Medikation mit Paroxetin enthalten. Die Fehlbildungsrate gab mit 4,8% keinen Anlass zur Beunruhigung. Allerdings befanden sich in dem Paroxetin-Kollektiv 20 Kinder mit Herzfehlern, insbesondere Vorhof- und Ventrikelseptumdefekte. Auch wenn der Anteil von 2,1% die Herzfehlerrate von 1,3% in der Normalbevölkerung übertrifft, ist das Risiko für kardiovaskuläre Anomalien unter Paroxetin in absoluten Zahlen gering (Kallen & Otterblad Olausson 2007).
Als Alternative kämen erprobte trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin in Frage. Allerdings erscheint nach den aktuellen Daten das Risiko für angeborene Anomalien unter SSRI allenfalls geringfügig erhöht (Greene 2007).
Wenn andere Präparate wie Amitriptylin (evtl. auch die SSRI Citalopram, Sertralin) nicht ausreichend wirken, wäre eine Fortsetzung der Anwendung von Paroxetin in moderater Dosis (z. B. 10 - 20 mg pro Tag) auch in der Schwangerschaft vertretbar.
Nach vorgeburtlicher SSRI-Medikation (z. B. Paroxetin) wurden bei Neugeborenen in einigen Fällen vorübergehende Anpassungsstörungen wie Zittrigkeit, Übererregbarkeit und erhöhter Muskeltonus beobachtet. Daher sollte in den ersten Lebenstagen auf entsprechende Symptome geachtet werden.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 11.12.2013