Frage an
Dr. med.
Wolfgang
Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm
Guten Tag Herr Dr.Paulus. Seit Montag kämpfe ich mit meiner Nase und inzwischen drückt es in den Nasennebenhöhlen und morgens habe ich dadurch mit Kopfschmerzen zu kämpfen. Bin nun in der 27.Woche (26+5). Habe es bisher nur mit Zinkletten und Meerwasser Nasenspray versucht. Würde nun aber gerne Sinupret forte einnehmen, bin mir aber total unsicher und würde gerne Ihren ärztlicher Rat dazu hören.
von Christin94 am 11.11.2016, 15:03
Bei Sinupret® handelt es sich um ein Präparat aus der Naturheilkunde mit Anteilen aus Eisenkraut, Enzianwurzel, Gartensauerampferkraut, Holunderblüten und Schlüsselblumenblüten. Die aus der Volksmedizin bekannten Wirkstoffe sind bisher nicht als fruchtschädigend aufgefallen. Nach Angaben des Herstellers hat sich bei umfangreicher Anwendung am Menschen kein Verdacht auf eine fruchtschädigende Wirkung ergeben. Auch der Tierversuch erbrachte keine Hinweise auf fruchtschädigende Wirkungen. Da Sie sich schon jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden, wäre die Einnahme von Sinupret® durchaus vertretbar. Sie können auch abschwellende Nasensprays in moderaten Dosen verwenden, damit das Sekret aus den Nebenhöhlen besser abfließt. Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von abschwellenden Nasensprays (z. B. mit Xylometazolin) in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist.
von Dr. Wolfgang Paulus am 14.11.2016
