Frage: Loperamid in der Schwangerschaft

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, in bestimmten Situationen ( z.B. wichtige geschäftliche Termine ) bekomme ich auf Grund meines sehr nervösen Darmes, starken Durchfall. Das ist eine sehr belastende Situation für mich. Meine Frage an Sie wäre ob man kurzfristig einmalig Imodium ( Loperamid ) einnehmen kann ohne das Baby zu schädigen? Mit freundlichen Grüßen

von Gabriele97 am 11.03.2016, 11:49



Antwort auf: Loperamid in der Schwangerschaft

Bei Loperamid handelt es sich zwar um ein Derivat der Opiate, doch gelangt nur sehr wenig Wirkstoff in das zentrale Nervensystem, so dass keine Gefahr von Abhängigkeit besteht. Nach oraler Gabe werden nur ca. 0,3% der Substanz absorbiert. Eine Erfassung von 105 Schwangerschaften aus verschiedenen Beratungsstellen ergab gegenüber einer Kontrollgruppe keinen Anstieg der Fehlbildungsrate, wobei 89 Anwendungen in der sensiblen Phase des ersten Schwangerschaftsdrittels erfolgten (Einarson et al 2000). Eine kurzfristige Anwendung von Loperamid wäre daher bei Bedarf durchaus vertretbar.

von Dr. Wolfgang Paulus am 14.03.2016