Frage: Glycol

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, 1. aufgrund von vorzeitigen Wehen hat mir meine Frauenärztinschon vor einem Monat 2 Magnasiumtabletten und Famenita vaginal verordnet. Jetzt habe ich auf dem Beipackzettel gelesen, dass bei dem Magnesium als Trennmittel Polyethylenglycol enthalten ist. Aber dies gilt doch bei oraler Aufnahme als teratogen oder? Sind 400mg Progesteron nicht zu viel? Kann ich die Vagisan Milchsäurebakterien auch längerfristig anwenden? In der Packungsbeilage steht 5 Tage aber ich benutzte es schon seit Wochen jeden 2. Tag lt FÄ ? 2. In diesem Zusammenhang ist mir leider noch etwas passiert. Ich habe mir meine Lippen mit Bebe Abschminktüchern entfernt. Ich habe überlesen, dass man damit nicht die Lippen berühren soll. Daraufhin habe ich etwas getrunken und einen komische Geschmack im Mund gehabt. Dort ist leider auch Hexylene Glycol enthalten. Habe ich meinem Baby geschadet? Außerdem habe ich eine Glykolhaltige, aluminiumhaltige und alkoholhaltige Handcreme immer mehrmals am Tag dick auf meine rissigen teils blutigen Stellen auf der Haut aufgetragen. Viele Dank für ihre Mühen in diesem Forum.

von Flori07 am 11.03.2016, 23:26



Antwort auf: Glycol

Das als Trennmittel bei vielen Präparaten in Spuren vorhandene Polyethylenglycol hat auf das Ungeborene genauso wenig Auswirkungen wie der Lippenkontakt mit Glycol auf den Abschminktüchern bzw. die Handcreme. Das Risiko für eine Frühgeburt kann durch eine Progesteronsubstitution um mehr als 30 % sowohl bei Frauen mit belasteter Vorgeschichte als auch bei aktueller Zervixverkürzung gesenkt werden (Romero et al 2012). Das ist effizienter als die früher verbreitete Gabe wehenhemmender Präparate. Prinzipiell wird die Gabe von Progesteron bei drohender Frühgeburt bis zur vollendeten 34. SSW empfohlen. Das konkrete Vorgehen kann natürlich in Abhängigkeit von der gemessenen Zervixlänge variieren. Meist genügt eine Tagesdosis von 200 mg. An Stabilisierung des vaginalen Milieus durch Gabe von Milchsäue (z. B. Vagisan) bzw. Milchsäurebakterien ist durchaus auch längerfristig akzeptabel.

von Dr. Wolfgang Paulus am 14.03.2016



Antwort auf: Glycol

Sehr geehrter Dr.Paulus, entschuldigen Sie, dass ich meine Frage hier so anhänge. Aber die Frage ist heute erst aufgekommen, da ich nämlich umgeknickt bin. Wahrscheinlich ist der Fuß gebrochen oder ein Band gerissen. In der Notaufnahme habe ich noch kein Röntgenbild machen lassen aus Angst vor der Strahlung. Ich bin derzeit 27 ssw. Ist es möglich eine Röntgenaufnahme vom Fuß machen zu lassen? 2 Stück wären nötig. Oder schädigt das das Kind? Sollte ich lieber auf ein MRT des Fußes zurückgreifen? Habe gelesen, dass auch dies in der Schwangerschaft nicht gemacht werden sollte. Was ist der Grund? Strahlung gibt es nicht,oder? Ist ein Kontrastmittel nötig und eventuell schädlich? Mit wurde in der Notaufnahme Heparinspritzen - Innohep 3500 0,35 ml FER verordnet. Inhaltsstoffe: Tinzaparin, Natriumsalz (10000 IE anti-Xa pro Milliliter) Sonstige Bestandteile: Natrium acetat 3-Wasser Natrium hydroxid Wasser, für Injektionszwecke Diese soll ich einmal täglich spritzen bis ich wieder normal laufen kann. Ist das denn ungefährlich für das Baby? Meine Schwester und Vater hatten bereits eine Thrombose und Embolie. Deshalb hab ich besonders Angst. Will aber keinesfalls mein Kind schädigen. Sollte ich ein anderes Heparin nehmen? Wie lange kann man das spritzen? Eventuell muss der Fuß operiert werden? Ist denn soetwas möglich in der Schwangerschaft? Ich bin total fertig und mache mir große Vorwürfe, dass ich nicht besser aufgepasst hab und mir soetwas dummes passiert ist. Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen! Vielen Dank! Kris

von Kris02 am 13.03.2016, 20:12



Antwort auf: Glycol

Röntgenaufnahmen des Fußes sind nach Anlegen einer Bleischürze über dem Bauch in der 27.SSW völlig unproblematisch. Niedermolekulares Heparin (z. B. Tinzaparin) wird bei erhöhtem Thromboserisiko vielen Patientinnen während der gesamten Schwangerschaft täglich verabreicht. Bei üblicher Dosis wäre dadurch keine Gefahr für das Ungeborene zu befürchten. Natürlich kann bei Bedarf auch in der Schwangerschaft operiert werden. Dabei sollten man möglichst erprobte Medikamente einsetzen.

von Dr. Wolfgang Paulus am 14.03.2016