Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
bei mir wurde ein Vitamin D3- Mangel ( Wert 6) in der 10. Schwangerschaftswoche festgestellt. Mir wurde empfohlen, Dekristol 20000 IE (2x pro Woche über einen Zeitraum von 6Wochen) einzunehmen. Der Packungsbeilage ist zu entnehmen, dass die Einnnahme während der Schwangerschaft nicht völlig unbedenklich ist. Bei meiner Recherche im Internet finde ich leider viele sich widersprechende Aussagen. Ich bin zudem verunsichert, da mein Calciumwert nicht bestimmt wurde. Ist die Einnahme von Dekristol in der genannten Dosis unbedenklich, wenn der Calciumwert nicht bekannt ist? Vielen Dank im Voraus für Ihre Einschätzung.
von
Sonne007
am 03.07.2015, 20:50
Antwort auf:
Dekristol
Neuere Untersuchungen bestätigen, dass ein Mangel an Vitamin D in der Schwangerschaft mit Komplikationen wie Präeklampsie, niedrigem Geburtsgewicht, Hypokalzämie des Neugeborenen, vermindertem Wachstum des Säuglings, erhöhter Fragilität der Knochen und einem Anstieg von Autoimmunerkrankungen einhergeht. Daher sollten Serumspiegel für 25-OH-Vitamin-D3 von mindestens 32 ng/ml (80 nmol/l) angestrebt werden. Dafür werden meist Tagesdosen von über 1000 I.E. Vitamin D benötigt (Mulligan et al 2010).
Solange Vitamin D und Calcium keine Hyperkalzämie (zu hoher Calciumspiegel) verursachen, ist eine kindliche Schädigung nicht zu befürchten.
Ob Sie längerfristig eine Wochendosis von 60.000 I.E. Vitamin D benötigen, hängt von den Laborkontrollen Ihrer Serumspiegel ab. Kurzfristig wäre gegen eine Aufsättigung der leeren Speichen mit höheren Dosen von Vitamin D nichts einzuwenden, da bei Ihnen wohl ein sehr ausgeprägtes Defizit vorliegt.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 07.07.2015